Nitin Gadkari (59) hat einen anspruchsvollen Job. Als indischer Verkehrsminister ist er dafür verantwortlich, dass die marode Transportinfrastruktur in seinem Land ausgebaut wird. Darum war Gadkari auch nach Davos ans WEF gekommen: Er wollte die Besucher davon überzeugen, in seinem Land zu investieren.
Der Abstecher in die wunderschöne Schweizer Bergwelt brachte ihn aber auf eine neue Idee, wie die «Südostschweiz» berichtet. Vor Journalisten sagte er, dass er mitten im Himalaja eine indische Variante des Bündner Ortes bauen wolle. Gadkari: «Seit meiner Ankunft in Davos habe ich darüber nachgedacht, ein Dorf wie dieses zu errichten.»
Für jeden gefällten Baum zehn neue
Gadkari hofft, dass er auf diese Weise einen kräftigen Schub sowohl für die Reisebranche als auch für den Arbeitsmarkt auslösen könne. Er verspricht: «Die Menschen würden genauso Minusgrade vorfinden wie Hotels und Tourismusangebote.» Auch die Zahl der Menschen, die heilige Stätten in der Region besuchen wollten, würde sich um ein Vielfaches erhöhen.
Im Himalaja-Davos plant er Konferenzzentren, wo man Veranstaltungen wie das WEF durchführen könnte. Um kritische Umweltschützer zu besänftigen, würde der Minister ganz sorgsam vorgehen. Gadkari verspricht: Für jeden gefällten Baum werden an einem andern Ort zehn neue gesetzt.
Es sei kein Problem, eine Davos-Kopie im Himalaja zu bauen, ist Gadkari überzeugt. «Wir konnten ja auch das Taj Mahal in der Wüste errichten.»
In Davos freut man sich. Nuot Lietha (33), Mediensprecher der Destination Davos Klosters, sagt gegenüber BLICK: «Schön, dass Davos einen bleibenden Eindruck hinterlässt.» Es sei nicht das erste Mal, dass man Davos nachbauen wolle. Auch in China habe es schon Bestrebungen gegeben.
Eine Konkurrenz zum echten Davos wäre ein Himalaja-Davos nie. Lietha sagt selbstbewusst: «Gutes wird oft kopiert, das Original bleibt aber meistens besser.»