Sie sind die aufrechten Schwestern von Davos GR: Esther Heldstab (64) und Moni Hochholdinger (54). Sie weigern sich, ihren Souvenirladen an bester Lage an der Davoser Promenade während der WEF-Woche einem Multi zu vermieten – obwohl ihnen bis zu 100'000 Franken geboten wurden.
Die Geschichte im BLICK vom Donnerstag las auch WEF-Finanzchef Alois Zwinggi (55). Er war begeistert. Zwinggi ging persönlich im Swissalp-Fantasy-Laden vorbei und schenkte den Schwestern eine Schachtel Pralinés.
Moni Hochholdinger war zuerst etwas verunsichert, als sich Zwinggi vorstellte. «Ich fragte mich, ob ich etwas Falsches gesagt hatte», sagt sie. Schnell merkte sie aber, dass Zwinggi ihr gratulieren wollte.
«Die beiden Schwestern sind Heldinnen für mich», sagt er zu BLICK. «Der Berufsstolz ist ihnen wichtiger als das schnelle Geld. Wer so denkt, ist ein Vorbild.»
Leuthard: «Ihr macht nichts Schlaues»
Die teilweise astronomischen Preise für Ladenlokale, Hotelbetten und Ferienwohnungen sind sogar im Bundesrat ein Thema. «Ihr müsst aufpassen in Davos mit den Preisen», sagte Bundespräsidentin Doris Leuthard (53) gestern an einer Medienkonferenz einem Journalisten der «Davoser Zeitung».
Die Preistreiberei habe die Grenze des Zumutbaren überschritten. «Damit macht Ihr nichts Schlaues, nicht für Davos und auch nicht für die Schweiz», sagte Leuthard.
Zwinggi will Holzpavillons aufstellen
WEF-Direktor Zwinggi hat bereits eine Idee, um die Preisspirale zu stoppen: mit Holzpavillons, die für die WEF-Woche aufgebaut und danach wieder abgebaut werden. Mit der Schreinerei Uffer in Savognin GR hat er einen Lieferanten gefunden. Ihre Pavillons sind schön, komfortabel und erst noch erschwinglich.
Nächstes Jahr will Zwinggi während des WEF ein paar davon aufstellen. «Dann haben die Firmen eine Alternative und zahlen faire Preise», sagt Zwinggi.