Mobility kauft 200 neue Autos
Start frei für das Carsharing-Rennen

Mit Carsharing kann man richtig viel Geld verdienen. Das lockt neue Anbieter wie Sharoo an. Und bringt Mobility unter Druck. Der Autoteilet-Pionier geht darum in die Offensive.
Publiziert: 17.03.2016 um 12:13 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 04:40 Uhr
Mobility hat seine Fahrzeugflotte im vergangenen Jahr um 200 Autos vergrössert.
Foto: Mobility
Bastian Heiniger

Carsharing ist in der Schweiz so populär wie nie zuvor: In neun von zehn grösseren Gemeinden ist heute mindestens ein Mobility-Standort verfügbar, rekordhohe 127'300 Kunden nutzen 2900 Autos. Der konsolidierte Nettoerlös der Mobility-Gruppe belief sich im Jahr 2015 auf 74 Millionen Franken, der Jahresgewinn auf 3,7 Millionen.

Mobility wächst kontinuierlich. Allein in den letzten zehn Jahren hat sich die Kundenzahl verdoppelt: Sie liegt heute bei 127'300 – das sind 7000 mehr als im Vorjahr. Insbesondere junge Menschen verzichten vermehrt auf ein eigenes Auto und setzen stattdessen auf die Autoteilet.

Um dem wachsenden Kundenkreis ein hohes Dienstleistungsniveau zu bieten, baut die Genossenschaft ihr Angebot laufend aus: Heute führt sie landesweit 1460 Standorte, sodass neun von zehn Schweizer Gemeinden mit über 5'000 Einwohnern über mindestens einen Standort verfügen. Zudem wurde die Fahrzeugflotte im vergangenen Jahr um 200 auf total 2900 Autos vergrössert.

Sharoo will die Mobility übertrumpfen

Noch viel Potential sieht die Carsharing-Plattform Sharoo. Denn: Rund 4,4 Millionen Autos gibt es in der Schweiz. Meistens stehen sie in der Garage oder auf dem Parkplatz. Daraus will Sharoo ein Geschäft machen. Per Internet bringt sie Menschen zusammen, die ein Auto besitzen, es aber gerade nicht brauchen. Und Personen, die keines haben, aber eines benötigen.

Anders als Carsharing-Pionier Mobility besitzt Sharoo keine eigenen Fahrzeuge. Die Internet-Plattform – seit Mai 2014 am Start – ist darauf angewiesen, dass Privatpersonen bereit sind, ihren Wagen an Wildfremde zu vermieten.

«Anfangs dachten wir, dass es schwierig wird, die Schweizer dazu zu bringen», sagte Sharoo-Chefin Carmen Spielmann (28) kürzlich im «SonntagsBlick». Heute verfügt sie landesweit über ein Netz von 860 Autos, darunter exklusive Marken wie Hummer, Tesla oder Porsche. Über 4000 Autobesitzer haben sich angemeldet.

«2018 wollen wir 10 000 Autos im Angebot haben», sagt Spielmann. Mobility – selbst an Sharoo beteiligt – hat 2900. Den Preis legt der Autobesitzer fest, Sharoo kassiert zwischen 15 und 30 Prozent Vermittlungsprovision. In zwei Jahren wird sich zeigen, ob die Rechnung aufgeht. Dann will Sharoo 150'000 registrierte Nutzer vorweisen und schwarze Zahlen schreiben.

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