Stellen Sie sich das mal vor: Sie treffen einen Staatschef und merken es nicht. Genau das ist Melanie Spaqi, Leiterin des Migros-Restaurants in Davos GR, vor genau einem Jahr passiert. Der fragliche Präsident: Jair Bolsonaro (64) aus Brasilien.
«Ich habe selbst bei ihm einkassiert», erinnert sich Spaqi in einem Bericht des «Migros-Magazins», «aber ich habe gar nicht realisiert, wer da vor mir steht». Der Stress sei jeweils so gross, dass man keine Zeit habe, die Gäste genau anzuschauen.
Als ihr Restaurantbesucher dann aber für Wirbel unter Medienleuten gesorgt hat, habe sie realisiert, wer da zu Gast war. Die Delegation von Bolsonaro wollte sogar reservieren. «Ein Polizist kam zwei Stunden zuvor vorbei und fragte, ob wir eine Reservation für 20 Personen machen könnten», zitiert das Kundenmagazin des Detailhändlers die 39-jährige Deutsche.
Trump wäre ein Gast wie jeder andere
Einen Gästewunsch hat Spaqi nicht. Jeder könne gerne kommen, auch Donald Trump. Sie warnt aber: «Er darf einfach keine Sonderbehandlung erwarten.» Keine Reservation und keinen Special-Burger also.
Im Migros-Restaurant in Davos läuft während des WEF überhaupt alles wie gewohnt. Auch die Preise bleiben auf dem normalen Niveau. «Es kommen auch viele Einheimische zu uns, die würden nicht verstehen, wenn wir plötzlich fünf Franken teurer wären», erklärt die Restaurant-Leiterin.
Etwas ist aber doch anders zur WEF-Zeit: der Stress. Spaqi arbeitet dann von 7 Uhr morgens bis gegen 22 Uhr. Ihre Stellvertreterin gar bis um 23 Uhr. Dann schliesst das Restaurant. (jfr)
Vom 21. bis 24. Januar findet wieder das World Economic Forum (WEF) in Davos statt. Rund 2500 internationale Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft treffen sich zum Austausch.
Vom 21. bis 24. Januar findet wieder das World Economic Forum (WEF) in Davos statt. Rund 2500 internationale Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft treffen sich zum Austausch.