Hightech am WEF ... bloss telefonieren können sie nicht
Bündner Kapo testet Anti-Drohnen-Kanone

Polizisten im Graubünden testen zurzeit sogenannte Jammer – Störsender, mit denen Drohnen abgewehrt werden können. Beim Einsatz von Alltags-Elektronik scheint es aber ein wenig zu hapern.
Publiziert: 18.01.2017 um 16:31 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 03:00 Uhr
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«Star Wars»-Feeling in Davos: Ein weiss getarnter Kantonspolizist demonstriert den «HP 47 Counter UAV Jammer» (die Anti-Drohnen-Kanone).
Foto: Bloomberg via Getty Images

Dieser Mann ist keine Figur aus einem Science-Fiction Film, sondern ein Schweizer Polizist in Davos. Die Kantonspolizei Graubünden hat sich für die Bewachung des WEF mit modernster Technik ausgerüstet. 

Bei der Waffe im Bild handelt es sich aber nicht um ein futuristisches Maschinengewehr, sondern um einen sogenannten Jammer – einen Störsender, mit dem Drohnen abgewehrt werden können. Das Modell «HP 47 Counter UAV Jammer» des deutschen Herstellers «H.P. Marketing & Consulting Wüst» kann Drohnensignale im Umkreis von 300 Metern blockieren. 

Die Szene wurde während einem Testlauf aufgenommen. Die Sorge der Polizei ist vor allem, dass Drohnen für Bildaufnahmen von Polizei- und Militärpositionen eingesetzt werden könnten, im schlimmsten Fall aber auch für einen Angriff.

Drohnen einfangen

Obwohl die «HP 47» einer Schusswaffe ähnlich sieht, lassen sich mit ihr also nicht wirklich Drohnen abschiessen. Doch sie verhindert, dass die erfasste Drohne noch Signale senden kann und unterbricht die Verbindung zur Fernbedienung.

Die Drohne fällt aber nicht einfach zu Boden, sondern schwebt vor Ort innerhalb eines Felds, das der Jammer bestimmt. Scharfschützen könnten dann auf die Drohne zielen oder sie mittels einer anderen Drohne mit einem Netz einfangen und herunterholen.

Da stimmt doch was nicht? Der Kantonspolizist hält sein iPhone verkehrt ans Ohr – die Kamera ist normalerweise oben.
Foto: Getty via Bloomberg

Doch trotz High-Tech: Bei genauer Betrachtung des Bilds kommen Zweifel auf, ob die Bündner Polizei ihre hochmoderne Technik auch effizient einsetzen kann. Der zweite beteiligte Polizist scheint nämlich schon mit der Handhabung bewährter Mobilfunk-Technik seine liebe Mühe zu haben: Der Beamte hält sein Smartphone falsch herum.

Auf Anfrage von BLICK sagt Mediensprecher André Kraske von der WEF-Medienstelle der Kantonspolizei Graubünden: «Es ist nur eine Vermutung, dass dieser Polizist telefoniert. Wir können das nicht kommentieren.» (pfc)

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