Walliser sprechen von «Vorzugszins»
Kantonalbank bewirbt Sparkonto mit 0 Prozent Zins

Immer mehr Banken zahlen auf den Sparkonten gar keinen Zins mehr. Auch bei der Walliser Kantonalbank ist das der Fall – trotzdem wird das Sparkonto mit einem «Vorzugszins» beworben.
Publiziert: 04.09.2025 um 19:26 Uhr
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So bewirbt die Walliser Kantonalbank das Sparkonto mit 0 Prozent Zins.
Foto: WKB

Darum gehts

  • Walliser Kantonalbank bewirbt Sparkonto mit Vorzugszins trotz Nullzinsen
  • Immer mehr Schweizer Banken zahlen keine Zinsen auf Sparkonten
  • Neun Banken, darunter Postfinance und ZKB, bieten Nullzinsen an
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nicola ImfeldTeamlead Wirtschaft-Desk

«Vorzugszins!» So bewirbt die Walliser Kantonalbank (WKB) aktuell ihr Sparkonto. Der Blick ins Kleingedruckte zeigt allerdings, dass es auf dem Sparkonto und Sparkonto Plus 0 Prozent Zins auf das Ersparte gibt. «Sie sparen und profitieren von einem höheren Zins als beim Privatkonto», schreibt die WKB auf ihrer Website dennoch. 

Hat die Bank vergessen, den Marketing-Spruch anzupassen? Oder warum bewirbt die Walliser Kantonalbank ein Sparkonto zum «Vorzugszins» – obwohl es gar keinen Zins mehr auf das ersparte Geld gibt? Diese Frage lässt die Medienstelle der WKB unkommentiert. Sie schreibt stattdessen vom «Sparbonus» in Höhe von 1 Prozent, den es sechs Monate lang für Neukunden gibt. Oder vom Anlagesparkonto, das zwischen 0,15 bis 0,3 Prozent Zinsen abwirft. 

Fürs Sparen allein gibts bei der WKB aber kein Geld mehr. Wie es zu den Nullzinsen kam, erklärt die Walliser Kantonalbank so: «Unsere Zinspolitik hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Marktbedingungen, der Wettbewerb und unsere Refinanzierung sind allesamt Kriterien, die die angewandten Zinssätze sowohl für Hypothekarkredite als auch für Spareinlagen bestimmen.»

Nullzinsen auch bei Postfinance, Yuh und ZKB

Die Walliser sind mit den Nullzinsen aber nicht allein. Immer mehr Banken zahlen auf den Sparkonten gar keinen Zins mehr, schreibt der Vergleichsdienst Moneyland in einer aktuellen Studie heute Donnerstag. Die aktuelle Auswertung von neun Schweizer Banken, darunter die Postfinance, Yuh, die Zürcher Kantonalbank und die Walliser Kantonalbank.

«Ein Blick in die Niedrigzinsphase zeigt: Im Januar 2021 gab es in der Schweiz zahlreiche Sparkonten, auf denen überhaupt keine Zinsen gutgeschrieben wurden. Nun wiederholt sich diese Entwicklung», sagt Moneyland-Experte Ralf Beyeler. 

Offiziell sind die Negativzinsen in der Schweiz noch nicht zurück, die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat im Juni den Leitzins erst auf 0 Prozent gesenkt. Am 25. September folgt der nächste Zinsentscheid von SNB-Präsident Martin Schlegel (49).

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