Das Aufatmen war wohl nicht nur in St. Peter GR, sondern im ganzen Schanfigg deutlich zu hören: Um 0.26 Uhr am vergangenen Mittwoch war das Skigebiet Hochwang gerettet. Das kleine, aber feine Skigebiet – beliebt bei Familien – liegt auf halber Strecke zwischen Chur GR und Arosa GR. Ein Zweiersessellift, ein Skilift und zwei Kinderlifte laden im Winter zum entschleunigten Skigenuss.
Das Problem: Seit der Gründung im Jahr 1983 hat das Skigebiet nie einen Gewinn eingefahren. Für die Vorbereitung der nächsten Wintersaison fehlten mindestens 350'000 Franken. In einem dramatischen Appell an Freunde, Gäste und Spender baten die Betreiber mittels Crowdfunding um Finanzhilfe. Mit Erfolg: Am Mittwoch waren die dringend benötigten 350'000 Franken beisammen, seither stieg der Kontostand bis Sonntagnachmittag weiter auf knapp 466'000 Franken.
Es braucht ein neues Geschäftsmodell
Es könnten gar noch mehr werden – die Aktion endet erst am Sonntag um Mitternacht. «Ich bin begeistert von der Unterstützung», sagt Patrick Angehrn (46). «Damit habe ich wirklich nicht gerechnet!» Am meisten Geld kam durch den Verkauf von Saison-Abos rein: «Die Leute glauben an das Skigebiet, sonst hätten sie sich kaum so stark engagiert», ist der Geschäftsführer überzeugt.
Allerdings: Mit dem Spendenerfolg ist erst eine Saison gerettet, nachhaltig ist das nicht. «Jetzt müssen wir eine neue Strategie entwickeln, das Geschäftsmodell überdenken», sagt denn auch Angehrn. «Denn das alte hat ja regelmässig ein Loch in die Kasse gerissen.» Selbst über eine Modernisierung der Anlagen wird nun nachgedacht.