Es fehlen noch knapp 23'000 Franken
Bündner Skigebiet hofft auf Rettung in letzter Sekunde

Mindestens 350'000 Franken muss das Bündner Skigebiet Hochwang einsammeln, damit die Lifte im nächsten Winter laufen. Der dramatische Appell «Hochwang retten!» auf der Homepage zeigt Wirkung. Es fehlt nur noch wenig Geld.
Publiziert: 06.06.2022 um 13:46 Uhr
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Aktualisiert: 06.06.2022 um 18:02 Uhr
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Die Sportbahnen Hochwang sind in finanzieller Schieflage.
Foto: Lukas Pitsch
Martin Schmidt

Die Sportbahnen Hochwang in St. Peter GR auf halbem Weg zwischen Chur und Arosa sind finanziell stark angeschlagen. Die Bahn muss mindestens 350'000 Franken beschaffen, ansonsten fällt die kommende Wintersaison ins Wasser. Und ohne die Einnahmen aus dem Winter könnte bald schon der Pleitegeier seine Kreise ziehen. Die Menschen in der Region sind besorgt, schliesslich ist die Bahn überlebenswichtig für die Läden, Restaurants und Ferienwohnungen-Vermietung in der Region. Doch nun zeichnet sich eine Rettung in letzter Sekunde ab.

Das Unterstützungskonto ist in den ersten 28 Tagen heiss gelaufen. Etwas mehr als 327'000 Franken sind bis Montagmittag bereits eingegangen. Für die Rettung fehlen also nicht einmal mehr 23'000 Franken. Das stimmt den Geschäftsführer der Sportbahnen Hochwang optimistisch. «Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir unser ambitioniertes Finanzierungsziel erreichen werden und begeistert von der grossen Unterstützung, die der Hochwang erfahren durfte», sagt Patrick Angehrn zu Blick.

Noch sechs Tage Zeit

Doch die Uhr tickt: Unterstützerinnen und Unterstützer haben noch sechs Tage Zeit, mit dem Vorausbezug von Saisonkarten, der Finanzierung von Werbeflächen sowie Spenden den Ausfall der nächsten Wintersaison abzuwenden. Am 12. Juni um Mitternacht wird abgerechnet. Kommt das Geld zusammen, fliesst es in die periodisch anfallenden Revisionsarbeiten der Bahnanlagen und in den Betrieb der kommenden Wintersaison.

Sollte die Sammelaktion auf der Zielgeraden unverhofft doch noch scheitern, erhalten die Unterstützer ihr Geld zurück. Ein Ausfall der nächsten Wintersaison hätte für die Bevölkerung und das Gewerbe aber weit gravierendere Folgen.

Geschlossene Bahn hätte gravierende Folgen

«Ein Konkurs würde im Dorf alles verändern», sagt Marco Schwendener (65) Mitte Mai zu Blick. Er betreibt seit acht Jahren ein paar Hundert Meter von der Seilbahn entfernt das Skihaus Hochwang, eine Gruppenunterkunft mit 56 Betten. Schwendener wüsste nicht, wie es mit der Unterkunft ohne Bahn weitergehen würde: «Wenn die Seilbahn schliesst, dann bleiben meine Betten leer.» Auch den Zweitwohnungsbesitzern droht bei einer Schliessung ein Wertverlust auf ihren Immobilien.

Im St. Peter will man sich eine Zukunft ohne den Hochwang nicht vorstellen. Für die Lokalbevölkerung hat das 40 -jährige Skigebiet einen grossen emotionalen Wert. Die Einwohnerinnen und Einwohner haben am Hochwang das Skifahren erlernt – das sollen auch die künftigen Generationen können.


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