Überraschende Studie zu Arbeitsstunden
Südländer schuften länger als die Schweizer

Die Schweizer arbeiten gar nicht so viel wie wir immer denken: Mit 36 Stunden pro Woche schwimmt die Schweiz im Mittelfeld – die Griechen und auch Italiener schuften mehr als wir.
Publiziert: 20:00 Uhr
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Aktualisiert: 21:31 Uhr
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In der Türkei schuften die Menschen ganze 43,1 Stunden die Woche. Auf dem Bild sind zwei Arbeiter aus Ankara zu sehen.
Foto: Anadolu via Getty Images

Darum gehts

  • Schweizer arbeiten durchschnittlich 36 Stunden pro Woche, im europäischen Mittelfeld
  • Südländer arbeiten entgegen gängiger Vorurteile mehr als Schweizer
  • Bauern, Förster und Fischer arbeiten mit 41,2 Stunden am meisten
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Milena KälinRedaktorin Wirtschaft

Das erstaunt: 36,0 Stunden arbeiten die Schweizerinnen und Schweizer pro Woche, wie neuste Daten von Eurostat, das offizielle Statistikamt der Europäischen Union (EU), zeigen.

Am längsten arbeiten gemäss der Auswertung die Türken: Sie schuften ganze 43,1 Stunden die Woche. Aber auch die Griechen ackern mit 39,8 Stunden pro Woche deutlich länger als wir.

Die Zahlen verwundern in der Tat: Schliesslich beträgt die Wochenarbeitszeit in den meisten Schweizer Firmen 40 respektive 42 Stunden. Doch Eurostat berücksichtigt bei der Auswertung auch Teilzeitangestellte. Die Statistik zeigt, wie viel die 20- bis 64-Jährigen in Europa im Schnitt pro Woche arbeiten. Deshalb sind auch Arbeitslose eingerechnet. 

Südländer arbeiten mehr als Schweizer

36,0 Stunden pro Woche ackern die Europäer im Schnitt. Vor allem im Osten Europas arbeiten die Menschen mehr: Neben den Griechen und Türken schuften auch die Bulgaren und Serben mehr als 39 Stunden die Woche. 

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Die Italiener (36,1 Stunden) sowie die Spanier (36,4 Stunden) arbeiten ebenfalls etwas mehr als die Schweizerinnen und Schweizer. Der Schein, dass die Südländer gerne Siesta machen, trügt also. Die Franzosen (35,8 Stunden) arbeiten fast gleich viel wie wir. 

Am wenigsten ackern die Niederländer mit 32,1 Stunden pro Woche. Aber auch in Deutschland, Österreich, Finnland und Norwegen liegt die Wochenarbeitszeit unter 35 Stunden. 

Die Schweizer schwimmen mit 36 Stunden pro Woche also im Mittelfeld. Dafür ist die Produktivität hierzulande überdurchschnittlich hoch. Das zeigt sich am Bruttoinlandprodukt: Rund 90'000 Franken betrug das BIP pro Kopf hierzulande 2023. Zum Vergleich: In Deutschland lag das BIP pro Kopf 2023 bei rund 49'500 Euro, in Griechenland gerade mal bei rund 21'100 Dollar.

Bauern ackern besonders hart

Das Statistikamt Eurostat hat bei der Arbeitszeit noch die einzelnen Branchen unter die Lupe genommen. Am meisten arbeiten Bauern, Förster und Fischer mit 41,2 Stunden pro Woche.

Auch im Bergbau oder Baugewerbe sind die Arbeitszeiten mit fast 40 Stunden pro Woche deutlich höher als in anderen Branchen. Am wenigsten wird in der Bildung gearbeitet.

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