Kahlschlag am Flughafen
350 Jobs bei Gategroup auf der Kippe

Jetzt kommt es knüppeldick am Drehkreuz der Swiss: Am Flughafen Zürich kommt es zum Kahlschlag. Gategroup streicht bis zu 350 Jobs, bei SR Technics soll jede dritte Stelle auf der Kippe sein.
Publiziert: 22.07.2020 um 09:59 Uhr
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Aktualisiert: 22.07.2020 um 14:46 Uhr
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Mitarbeiter von SR Technics: Die Firma beschäftigt allein in Zürich-Kloten 1400 Personen.
Foto: Keystone

Die Corona-Pandemie hat den Luftverkehr lahmgelegt. Das hat Folgen für die Angestellten von Swissport und Gategroup. Der Airlinecaterer Gategroup hat heute Mittwoch den Konsultationsprozess für eine Massenentlassung gestartet, wie eine Sprecherin gegenüber BLICK bestätigt. Bis zu 350 Jobs sind schweizweit auf der Kippe. Bis die Ergebnisse der Konsultation vorliegen, sei davon auszugehen, dass insgesamt etwa 30 bis 35 Prozent der Stellen in Zürich und Genf vom Abbau betroffen sind.

Die Zeitungen von Tamedia haben am Mittwochmorgen bereits über einen Abbau informiert. Laut Tamedia kommt es auch noch bei SR Technics zum Kahlschlag. 500 Jobs sollen bei der ehemaligen Swissair-Tochter gefährdet sein. Das Gros davon in Zürich. Die Geschäftsführung von SR Technics will offenbar Anfang August Klarheit schaffen.

Bei SR Technics arbeiten schweizweit 1400 Personen, das Unternehmen gehört zur chinesischen HNA-Gruppe. Bei Gategroup arbeiten rund 2000 Personen. Das Unternehmen war bis vor einem Jahr ebenfalls im Einflussbereich von HNA. Nunmehr gehört die Firma dem malaysischen Private-Equity-Fonds RRJ Capital und dem singapurischen Staatsfonds Temasek.

Staatsgeld trotz Abbau

Der Kahlschlag geht aber noch weiter. Ein Sozialplan für den Bodenabfertiger Swissport ist laut Presseberichten auch noch in Ausarbeitung. Auch diese Firma ist mit HNA verbandelt. Die Chinesen sind Eigentümerin der Firma, suchen schon lange nach einem Käufer und haben klar signalisiert, kein neues Geld bei dem Flughafen-Bodenabfertiger einzuschiessen. Anfang Juni hatte Swissport zwei belgische Tochtergesellschaften in die Insolvenz geschickt.

Der Abbau folgt auf die Staatshilfe. SR Technics, Gategroup und Swissport gelten laut Bundesrat allesamt als systemrelevant. Bern hat deshalb Millionen für die drei Firmen gesprochen. Selbst das Parlament hat sich mit dem Fall befasst. Ein Kredit über 600 Millionen Franken ist bewilligt, damit die Firmen nicht untergehen.

Kassieren, anschliessend Leute rasieren: Das ist offenbar die Devise. Und Bern macht keinen Vorbehalt, wenn es um Jobgarantien geht. Der Bund liess sich einzig garantieren, dass das Geld nicht ins Ausland abfliesst. (ise)

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