Sechs statt zwölf Monate
Flughafen Zürich will Lehrabgänger schneller loswerden

Die Corona-Krise hat Auswirkungen: Statt für ein Jahr übernimmt der Flughafen Zürich seine Lehrabgänger nur für sechs Monate.
Publiziert: 16.07.2020 um 23:20 Uhr
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Aktualisiert: 22.07.2020 um 09:09 Uhr
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Die Luftfahrt ist von der Corona-Krise besonders hart getroffen worden.
Foto: Keystone

Die Luftfahrt ist von der Corona-Krise besonders hart getroffen worden. Das spürt gerade auch der Flughafen Zürich, bei dem die Kundenfrequenzen und Flüge drastisch eingebrochen sind.

Nun reagiert die Flughafen Zürich AG. Unter anderem beschäftigt sie Lehrabgänger vorerst nur noch für ein halbes statt ein ganzes Jahr. Ende 2020 soll je nach Entwicklung des Fluggeschäfts entschieden werden, ob die einstigen Stifte doch noch länger am Flughafen arbeiten dürfen.

Knapp die Hälfte der Abgänger wird übernommen

13 verschiedene Ausbildungen können beim Zürcher Flughafen absolviert werden – vom Automobil-Mechatroniker über den Informatiker und den Kaufmann bis hin zum Produktionsmechaniker.

Von den 15 Lernenden, die diesen Sommer ihre Ausbildung beendet haben, beschäftigt der grösste Schweizer Flughafen sieben Leute weiter. Es seien in den letzten Jahren immer zwischen 40 bis 70 Prozent der Lernenden gewesen, die eine Weiterbeschäftigung beim Flughafen fanden, informiert die Sprecherin Raffaela Stelzer auf Anfrage weiter.

Sie präzisiert, es sei momentan nicht vorhersehbar, wie stark die Pandemie den Reiseverkehr und die Konsumstimmung dieses Jahr insgesamt beeinflusse. Klar ist nur: «Die wirtschaftlichen Folgen werden gross sein», so Stelzer.

Ende Jahr wird überprüft

Deshalb hätte die Flughafen Zürich AG Kurzarbeit eingeführt, Kostensenkungsmassnahmen umgesetzt und die Investitionsplanung überprüft, so die Sprecherin weiter. «Wir gehen momentan nicht davon aus, dass wir Staatshilfe benötigen», sagt sie weiter.

Und eben: Ende Jahr soll überprüft werden, ob und wie viele der jetzigen Lehrabgänger nicht doch noch länger weiterbeschäftigt werden können. Angesprochen darauf, dass die Flughafen Zürich AG teilweise dem Kanton Zürich gehöre und dass sie deshalb im Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit wegen Corona mit gutem Beispiel vorangehen sollte, verweist Stelzer darauf, dass junge Erwachsene häufig keine Stelle fänden, weil sie keine Berufserfahrung vorweisen könnten – «was sich durch eine befristete Anstellung nach der Lehre deutlich entschärft». (pt)

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