Seit März geht der Bundesrat gegen Corona-Ansteckungen vor. Von Schulschliessungen über Kontaktreduktionen bis hin zur Limitierung von Öffnungszeiten wurde bereits einiges versucht. Eine Publikation in der Fachzeitschrift «Science» hat nun die Massnahmen in über vierzig Ländern miteinander verglichen.
Die Studie zeigt, dass Homeschooling, Versammlungsbeschränkungen und die Schliessung von Risikobetrieben besonders wirksam sind. Die Forscher haben die Veränderung des Reproduktionswertes, also wie viele Personen jemand ansteckt, geschätzt. Je grösser die geschätzte Prozentzahl, umso besser und schneller konnte der Reproduktionswert gesenkt werden.
Der Schätzung nach wirkt etwa die Beschränkung der Teilnehmerzahl an Versammlungen deutlich besser, je härter sie ist. Eine Limitierung von bis zu 1000 Personen hilft zu 23 Prozent, den Reproduktionswert zu senken. Treffen mit mehr als zehn Personen zu verbieten hilft gar zu 42 Prozent.
Gezielte Schliessungen effektiver
Schulen und Universitäten zu schliessen, hilft zu 38 Prozent. Ausserdem nützt es, Beizen oder Bars zu schliessen (27 Prozent). Interessant ist ausserdem, dass die Schliessung aller Betriebe nicht besser nützt (18 Prozent).
Die Studien-Autoren bezeichnen diese Tendenz als «vielversprechende Policy-Möglichkeit». Ganz grundsätzlich verringern Maskenpflichten den Reproduktionswert.
Ausgangsverbote nützen dagegen erstaunlich wenig. Sie haben laut der Studie gerade mal zu 13 Prozent geholfen.