So viel erhält dein Kanton
SNB verteilt 1 Milliarde Franken wegen alter, verschollener Banknötli

17,2 Millionen Schweizer Banknoten der sechsten Serie sind verschollen. Das entspricht einem Wert von rund einer Milliarde Franken. Diese Summe zahlt die Schweizerische Nationalbank (SNB) nun zurück.
Publiziert: 02.05.2025 um 18:09 Uhr
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Aktualisiert: 02.05.2025 um 18:21 Uhr
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Die Kantone können sich auf einen Geldsegen wegen alten Banknötli freuen. (Bild: 10-Franken-Nötli mit Leonhard Euler)
Foto: Keystone

Darum gehts

  • SNB zahlt Milliarde für alte Banknoten zurück, Verteilung an Bund und Kantone
  • Alte Banknoten können weiterhin unbegrenzt umgetauscht werden
  • Zürich erhält mit 85 Millionen den grössten Anteil unter den Kantonen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Robin WegmüllerRedaktor Wirtschaft

Seit dem 1. Mai 2000 sind die Banknoten der sechsten Serie kein offizielles Zahlungsmittel mehr. Betroffen sind Nötli mit Naturforscher Auguste Forel (1000-Franken-Note), Architekt Francesco Borromini (100-Franken-Note) und Mathematiker Leonhard Euler (10-Franken-Note), welche 1976 erschienen sind. 25 Jahre später steht ein weiterer Punkt auf der Agenda der Schweizerischen Nationalbank (SNB): Per 1. Mai 2025 zahlt die SNB den Geldwert der bislang nicht zurückgegebenen Banknoten zurück.

Dabei ist klar: Die Schweiz erhält einen richtig grossen Batzen zurück. Um wie viel Geld es sich genau handelt, will die SNB auf eine Anfrage der NZZ nicht verraten. Ende 2024 waren allerdings noch 17,2 Millionen Banknoten im Wert von rund einer Milliarde Franken im Umlauf. Das verrät der Jahresbericht der SNB. In den letzten Monaten wurden indes nicht überdurchschnittlich viele Nötli umgetauscht. Darum wird sich der Geldsegen tatsächlich in diesem Rahmen befinden.

Wer erhält wie viel?

Die SNB schüttet das Geld an verschiedene Parteien aus. Das «Bundesgesetz über die Währung und die Zahlungsmittel» regelt den Verteilschlüssel: 10 Prozent verbleiben bei der SNB, 20 Prozent gehen an den Schweizerischen Fonds für Naturkatastrophen. Vom Rest gehen zwei Drittel an die Kantone und ein Drittel an den Bund.

Von den rund 700 Millionen Franken hat Bundespräsidentin und Finanzministerin Karin Keller-Sutter (61) 236 Millionen für den Bund budgetiert. Auch die Kantone haben die rund 470 Millionen Franken längst verplant. Hier wird das Geld nach der Einwohnerzahl verteilt. Pro Kopf entspricht das etwa 80 Franken. Die SNB überweist den Zustupf allerdings nicht direkt auf das Bankkonto jedes Einzelnen, sondern an die Kantone. Eine Aufstellung der Tamedia-Zeitungen zeigt, mit wie viel jeder Kanton gesegnet wird.

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Banknoten von 1976 können weiter umgetauscht werden

In der Vergangenheit blieben nur Geldscheine im Wert von 150 bis 200 Millionen Franken nicht eingelöst, bevor die SNB eine Banknotenserie für ungültig erklärte. Warum fehlt jetzt also fast eine Milliarde Franken? Der ehemalige Finanzminister Ueli Maurer (73) mutmasste bereits 2019, es könnten viele Banknoten als Souvenir ins Ausland gelangt, verloren gegangen, zerstört oder beschädigt worden sein. Die SNB teilte bereits mit, sie habe keine Kenntnisse darüber, wo sich die ausgegebenen Banknoten befänden.

Gut zu wissen: Wer ab jetzt noch alte Banknoten findet, muss sich nicht ärgern. Die Noten aus der sechsten Serie von 1976 können weiterhin unbegrenzt umgetauscht werden. Das Parlament hob 2019 die Regel auf, dass zurückgerufene Geldscheine nach zwanzig Jahren nicht mehr gültig sind. Für ein Zehner-Nötli mit dem Abbild von Leonhard Euler oder gar einen Francesco-Borromini-Hunderter gibt es bei den SNB-Standorten in Zürich und Bern oder bei den verschiedenen Agenturen der Nationalbank immer noch den Gegenwert in Form der aktuellen Banknoten.

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