Darum gehts
- Beat Breus Zirkus-Traum endet nach zwei Monaten. Rechtsstreit um Markennamen
- Mehrere gescheiterte Zirkus-Projekte, darunter Circus Royal und Toggenburger Weihnachtscircus
- Breu gewann 1982 die Tour-de-France-Etappe auf die Alpe d'Huez
Nach nicht einmal zwei Monaten hat Beat Breu (68) seinen Zirkus-Traum schon wieder ausgeträumt! Es ist eine von vielen Zirkus-Klatschen, die der frühere Tour-de-France-Etappensieger – er hat 1982 die legendäre Etappe auf die Alpe d’Huez gewonnen – verdauen muss. Doch diese dürfte ganz besonders schmerzen. Denn seit dem heutigen 1. Dezember ist mit seinem neuen Projekt alles vorbei. Breu ist aktuell abgetaucht und für Blick nicht erreichbar. Aber von vorne.
Nach erfolglosen Versuchen als Komiker und als Bordell-Betreiber führte Breu ab 2018 gemeinsam mit seiner Frau Heidi (70) das Bistro des legendären Circus Royal. Nach dessen Schliessung gründete Breu 2019 einen eigenen Zirkus, der jedoch ebenfalls nach 14 Vorstellungen und inmitten der Corona-Pandemie 2020 dichtmachen musste. Im Winter 2021 startete er mit «Beat Breus Toggenburger Weihnachtscircus» einen neuen Anlauf – diesmal sogar selbst einen Monat lang in der Manege. Zur geplanten Schweiz-Tournee kam es letztlich nie.
Anfang Oktober des laufenden Jahres folgte der nächste – aber noch nicht der jüngste – Zirkus-Albtraum: Der Bündner Circus Maramber musste seine Tournee vorzeitig abbrechen. Dort war Breu mit seiner Gattin Heidi (70) zwei Jahre lang der heimliche Star, führte das Zirkuscatering und tourte mit seinem alten Wagen aus Circus-Royal-Zeiten, mit dem Maramber durchs ganze Land. Nach dem Aus im Oktober ging es ganz schnell. Breu war schon Ende Oktober wieder prominent in der Lokalpresse mit einem neuen Zirkus-Projekt vorstellig worden: Er werde den «Circus Busch-Roland» in der Schweiz präsentieren – in Zusammenarbeit mit zwei deutschen Brüdern.
Drama um Zirkus-Namen
Doch bereits kurz vor der Premiere Ende Oktober kam zu ersten Problemen. Denn der «Circus Busch-Roland» ist in Deutschland eine bekannte Institution. Er geht auf den traditionsreichen «Circus Busch» zurück, der sich ab Ende des 19. Jahrhunderts zu einem der bekanntesten deutschen Zirkusse entwickelte und 1963 mit dem Bremer «Circus Roland» fusionierte.
Jahrzehntelang tourte die Marke durchs Land, bevor sie sich ab 2010 fast nur noch auf den Dresdner Weihnachtszirkus beschränkte. Erst 2024 wagte «Busch-Roland» wieder eine richtige Tournee – organisiert von einem der beiden deutschen Brüder, mit denen Breu in der Schweiz sein neues Projekt lancieren wollte.
Beim «St. Galler Tagblatt», das Ende Oktober anlässlich der Eröffnung in Buchs SG über Breus neustes Projekt berichtete, meldeten sich die deutschen Inhaber von «Circus Busch-Roland». Der Vorwurf: Breu hätte kein Anrecht auf den Markennamen. Und: Breus Geschäftspartner würden sich in Deutschland in Privatinsolvenz befinden. Hat sich der Schweizer Ex-Velo-Star schon wieder verzockt – und mit den Falschen in die Manege gelegt?
Heftige Kommentare
Klar ist: Während der Knatsch um den Namen in einem Rechtsstreit mündete, ging es mit Breus «Circus Busch-Roland» in der Schweiz so richtig los. Nach Vorstellungen in Buchs SG kam es zu Aufführungen im Liechtenstein. Auf Ticketcorner.ch konnten Tickets gekauft werden – der Zirkus hatte gar eine eigene Schweizer Webseite.
Doch der professionelle Anstrich bekam bald Risse. Die wenigen Bewertungen der Zuschauer fielen teilweise heftig aus: «Das geht gar nicht. Es ist besser, das Geld in den Rhein zu werfen, als in diesen Zirkus zu gehen.» Oder: «Das war gar nichts. 55 Franken Eintritt für eine 65 Minuten lange Show. Ein Geschrei für nichts. Nie wieder.»
Breus Zirkus-Traum am Ende?
Währenddessen zwangen auch noch die Deutschen Beat Breu in die Knie. Auf der deutschen Website von «Circus Busch-Roland» steht, dass Beat Breu den Markennamen «sowie alle damit im Zusammenhang stehenden oder verwechselbaren Synonyme und Logos mit sofortiger Wirkung ab dem 1. Dezember 2025 nicht länger verwenden wird». Und tatsächlich: Wer am heutigen Montag versuchte, die Schweizer Webseite von «Circus Busch-Roland» zu erreichen, wird mit einer Fehlermeldung abgewiesen.
Wie es für den Schweizer Velo-König jetzt weitergeht? Ungewiss. Nach Circus Royal, seinem Toggenburger Weihnachtszirkus und dem Maramber ist Breu jetzt auch mit «Circus Busch-Roland» gescheitert. Sehr gut möglich, dass Beat Breu bereits im neuen Jahr mit dem fünften Zirkus-Projekt um die Ecke kommt.