Darum gehts
- Beauty2Go-Gründerin Alexandra Lüönd spricht offen über ihre Beauty-Eingriffe
- Transparenz über Behandlungen gilt als neue Form des Feminismus
- Jährlich gibt Lüönd für Gesichtsbehandlungen über 16'000 Franken aus
Frau Lüönd, Sie haben Ihr Unternehmen vor neun Jahren gegründet, weil Sie als Kundin selber nicht zufrieden waren mit dem Angebot. Was war Ihr erster Schönheitseingriff?
Alexandra Lüönd: Seit ich 25 bin, lasse ich mir regelmässig präventiv Botox spritzen. Dreimal im Jahr lasse ich damit meine Stirn und Krähenfüsse behandeln. Früher waren die Preise total intransparent, die Anbieter hatten nicht mal eine Website. Gespritzt haben vor allem plastische Chirurgen, die aber auf Operationen spezialisiert waren. Das wollte ich mit der Gründung von Beauty2Go ändern.
Was geben Sie für solche Behandlungen aus?
Mein Gesicht kostet pro Jahr über 16'000 Franken. Eine Botoxbehandlung macht dabei 540 Franken aus. Dazu lasse ich meine Nasolabialfalte, meine Lippen sowie mein Kinn zweimal im Jahr mit Hyaluron aufspritzen. Das kostet jeweils 1270 Franken. Gleichzeitig mache ich noch diverse Behandlungen im Longevity-Bereich wie beispielsweise PRP, auch Eigenbluttherapie genannt. Das bieten wir ebenfalls bei uns an und kostet pro Sitzung 690 Franken. Nägel und Wimpern mache ich alle zwei Wochen, zum Friseur gehe ich alle drei Monate.
Damit sind Sie selbst eine Ihrer besten Kundinnen. Warum sprechen Sie so offen über Ihre Beauty-Eingriffe?
Es gibt aktuell einen neuen Trend in Hollywood: Stars wie Kylie Jenner reden öffentlich über ihre Beauty-Eingriffe. Ich stehe bereits seit neun Jahren zu dem, was ich mache. Die Stars sind mit ihrem «Outing» zu Schönheitseingriffen erst später an die Öffentlichkeit. Es ist mir egal, was andere Menschen über mich sagen. Das ist für mich eine neue Art des Feminismus. Ich finde es schön, dass nun auch grosse Stars nachziehen. Dann steigt auch die Akzeptanz für solche Behandlungen.
Ihre Hauptzielgruppe sind Frauen zwischen 25 und 45 Jahren. Aber auch immer mehr Männer lassen sich behandeln ...
Mein Bruder Patrick (36) auch. Er ist seit kurzem der CEO des Unternehmens, ich bin Verwaltungsratspräsidentin. Zusätzlich ist er schon seit Jahren Kunde bei uns und lässt sich regelmässig die Kieferpartie, die Zornesfalte zwischen den Augen sowie das Kinn unterspritzen. Zudem machen wir beide eine Behandlung gegen Schwitzen mit Botox.
Ist es noch gesund, wenn man sich das Schwitzen wegspritzen lässt?
Ja – die Behandlung ist medizinisch anerkannt und wird seit vielen Jahren erfolgreich eingesetzt, etwa bei Hyperhidrose. Auch wenn ich selbst keine medizinische Indikation habe, nutze ich sie punktuell – einfach, weil sie mir im Alltag Lebensqualität schenkt: keine Schweissflecken, kein unangenehmer Geruch, kein ständiges Umziehen im Sommer. Und nein – man schwitzt danach nicht gar nicht mehr. Der Körper gleicht das an anderen Stellen aus. Solange man es nicht übertreibt, ist die Behandlung gesundheitlich unbedenklich.
Was sagen Sie zu Personen, die lieber natürlich bleiben wollen?
Das ist auch wunderschön! Wir setzen uns einfach dafür ein, dass man sich nicht dafür schämen muss, wenn man etwas an sich verändern will. Jeder Mensch sollte so sein können, wie er möchte. Ich wünsche mir gegenseitige Akzeptanz.