Versteckt am Ufer des Attersees im Gebiet der Gemeinde St. Gilgen, Österreich, liegt das Waldschlössl. Ein von der Öffentlichkeit gut abgeschirmtes mutmassliches Oligarchen-Anwesen. Es ist offenbar so gut versteckt, dass sich Aktivistinnen und Aktivisten am Samstagvormittag unbemerkt auf das Grundstück des reichen Russen schleichen und in das Gebäude eindringen konnten.
Die Besetzerinnen und Besetzer hatten die österreichische Nachrichtenagentur APA über ihre Aktion informiert, sie forderten eine Enteignung des russischen Besitzers Igor Schuwalow (55), der gemäss Medienberichten die Villa im März geräumt haben soll. Wie die Aktivisten auf ihre Twitter-Account @EnteignenO zudem angeben, kamen sie mit Ruderbooten vom See her auf das Gelände der Villa.
Über ein Gerüst in die Villa eingestiegen
«Eat the rich», «Freier Seezugang», «Solidary with all refugees and deserters»: Transparente mit solchen Aufschriften rollten die rund zehn Aktivisten aus den Fenstern. Es ging ihnen offenbar nicht nur um ein Ende des Kriegs in der Ukraine, sondern auch um Solidarität mit den Wohnungslosen und ein generelles Ende der Privatisierungen am Attersee, berichten österreichische Medien.
Gemäss Polizeiangaben ist die Villa derzeit unbewohnbar und im Umbau. Über ein Baugerüst gelangten die Besetzer in das Objekt, weiss «Der Standart»: Auf Aufforderung der Bauarbeiter hätten die Personen das Haus am frühen Samstagabend wieder verlassen. «Fünf der zehn Personen wurden dabei von Beamten zwecks Identitätsfeststellung angehalten, fünf Personen konnten flüchten», schreibt die Zeitung.
Sachschaden am Haus entstand nicht. Schliesslich liess man die Aktivisten ziehen. (uro)