Privatschule macht plötzlich zu
Dutzende Schüler ohne Perspektive – 40 Angestellte sind den Job los

Kurz vor den Frühlingsferien geht die Kunstschule CLRW mit Sitz in Winterthur ZH für immer zu. Schülerinnen und Schüler hatten zwei Stunden, um ihren Spind zu räumen, und sich von den Lehrern zu verabschieden. Ob sie ihr Geld zurückbekommen, ist unklar.
Publiziert: 18.04.2025 um 11:06 Uhr
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Aktualisiert: 18.04.2025 um 14:23 Uhr
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Dutzende Schülerinnen und Schüler können das Schuljar nicht beenden.
Foto: PD

Darum gehts

  • Private Kunstschule CLRW stellt Betrieb ein, Schüler und Mitarbeiter betroffen
  • Schüler mussten Schulhaus innerhalb von zwei Stunden räumen
  • Schule hatte 5 Standorte, Vorkurs kostete 15'000 Franken pro Jahr
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Was für ein Schock: Die private Kunstschule CLRW mit fünf Standorten in der Schweiz hat am Mittwochnachmittag per sofort den Betrieb eingestellt – auf Anordnung des Konkursamtes, ohne Vorwarnung. Über 40 Mitarbeitende verlieren den Job, Dutzende Schülerinnen und Schüler stehen plötzlich ohne Perspektive da, wie der «Landbote» berichtet. In Winterthur wurden die Lernenden am Montagvormittag per E-Mail aufgefordert, das Schulhaus innerhalb von zwei Stunden zu räumen. Danach wurden ihnen die Türcodes deaktiviert – das wars, Ausbildung vorzeitig beendet.

Die Schule, die Kurse in Fotografie, Malerei, Design und Gestaltung anbot, hatte Standorte in Winterthur, Zürich, Basel, Bern und Luzern. Viele der Lernenden wollten sich auf Aufnahmeprüfungen an Kunsthochschulen vorbereiten. Jetzt ist ihr Schuljahr faktisch vorbei – ohne Abschluss, ohne Zeugnis, ohne Aussicht. Das Schuldgeld ist wohl futsch. Der Schulbetrieb sei «aus wirtschaftlichen Gründen nicht weiterführbar», heisst es in einem knappen Schreiben.

15'000 Franken pro Schuljahr

Die betroffenen Schülerinnen und Schüler sind wütend und enttäuscht. Sie haben bereits Tausende Franken an Kursgebühren bezahlt – ob sie das Geld je wiedersehen, ist unklar. Auch die Lehrerinnen und Lehrer erfuhren erst kurz vor den Schülern von der Schliessung. Eine offizielle Stellungnahme der Schulleitung steht aus, auch die Eltern wurden laut dem Bericht noch nicht offiziell informiert.

Grund für Pleite sind laut dem «Landboten» ausbleibende Anmeldungen. Für das kommende Schuljahr habe es nur noch rund 20 Anmeldungen gegeben. Für einen kostendeckenden Betrieb müssten es 80 sein. Zu Spitzenzeiten zählte die Schule 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Für den einjährigen Vorkurs hatten sie 15’000 Franken bezahlt, plus 3500 Franken für Material und Exkursionen. In guten Zeiten hat die CLRW 1 bis 1,3 Millionen Franken Umsatz gemacht.

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