Die Pandemie hat die Fluggesellschaften in ihre schwerste Krise seit dem Zweiten Weltkrieg gestürzt. Seit einigen Monaten sehen die Manager eigentlich Licht am Ende des Tunnels: Mit dem weltweiten Impffortschritt und wegfallenden Reiserestriktionen steigt die Reiselust der Menschen wieder. Trotzdem bleiben die Unternehmen in Nöten – die Aktienkurse der grossen amerikanischen Airlines sind diese Woche regelrecht abgestürzt.
Der Grund: Die Fluggesellschaften haben nicht genügend Mitarbeitende, um die steigende Anfrage zu bewältigen. Sie haben in der Pandemie Zehntausende Arbeiter entlassen. Das Personal, das noch da ist, ist am Anschlag. Die grösste Billigfluggesellschaft Southwest Airlines musste deshalb am vergangenen Wochenende ganze 2000 Flüge annullieren. Auch in der Schweiz klagen vor allem Flight Attendants über die gestiegene Arbeitsbelastung. Swiss-Flugbegleiter schrieben zuletzt einen dramatischen Hilferuf an Blick und berichteten von Burnouts.
«Man kann nicht einfach einen Schalter umlegen»
«Die Airline-Industrie gehört zu den Branchen, die von der Pandemie am stärksten betroffen sind. Jetzt kommt das Geschäft langsam wieder in Schwung. Aber man kann nicht einfach einen Schalter umlegen, nachdem 18 Monate alles ausgeschaltet war», sagt Aktienhändler Peter Tuchman (63) in der Blick-Börsensendung «Call to Wall Street». Er glaubt nicht, dass sich die Probleme schnell beheben lassen, und mahnt Investoren zur Vorsicht. Es werde eine Weile dauern, bis das Business-Modell der grossen Fluggesellschaften wieder aufgeht.
Tuchman, der seit fast 40 Jahren als Aktienhändler an der New Yorker Börse arbeitet und an der Wall Street als lebende Legende gilt, macht sich Sorgen um die Mitarbeitenden. «Die Nachfrage nach Arbeitskräften bei den Airlines ist wieder enorm gestiegen. Viele Arbeitslose bleiben aber aus Angst noch zu Hause», sagt er. Wann sich dieser Gegensatz ausbalanciert und der Markt wieder funktioniert, wagt er nicht vorherzusagen.
Die ganze Sendung Call to Wall Street:
Vom Zürcher Paradeplatz, dem Herzen des Schweizer Finanzplatzes, direkt ins Epizentrum des amerikanischen Kapitalismus an die New Yorker Börse: In der neuen Börsensendung «Call to Wall Street» spricht Blick-Wirtschaftsredaktor Nicola Imfeld mit Börsenlegende Peter Tuchman (63) jeden Samstag über die brennendsten Themen an den Finanzmärkten und aus der Welt des Geldes.
Vom Zürcher Paradeplatz, dem Herzen des Schweizer Finanzplatzes, direkt ins Epizentrum des amerikanischen Kapitalismus an die New Yorker Börse: In der neuen Börsensendung «Call to Wall Street» spricht Blick-Wirtschaftsredaktor Nicola Imfeld mit Börsenlegende Peter Tuchman (63) jeden Samstag über die brennendsten Themen an den Finanzmärkten und aus der Welt des Geldes.