Darum gehts
- Bargeldloses Bezahlen an Festen kann teurer werden als Barzahlung
- Einzelne Marktfahrer benachteiligen Kunden, die bargeldlos bezahlen wollen
- Bei Twint fallen 1,3 Prozent Gebühren an, bei Kreditkarten bis zu 2 Prozent
Im Sommer wird die Schweiz zur Festhütte. Dorf- und Stadtfeste stehen auf dem Programm. Landauf, landab geniessen wir die lauen Sommerabende mit Familie und Freunden an der Chilbi – und lassen dabei einen zünftigen Batzen liegen. Gerne auch bargeldlos, mit Karte oder Twint. Das Handy trägt man schliesslich immer bei sich. Das ist bequem, kann aber richtig teuer werden, wie SRF berichtet.
Denn einzelne Marktfahrer benachteiligen Kundinnen und Kunden, die bargeldlos bezahlen wollen. Konkret: Die Bratwurst, das Bier oder das Magenbrot sind plötzlich einen Franken teurer, wenn man mit Twint bezahlt, statt mit einem Fünfzigernötli. Das überrascht, denn eigentlich verbieten die Geschäftsbedingungen von Twint solche Zuschläge ausdrücklich.
SRF berichtet von Fällen an der Dorfet im Winterthurer Quartier Veltheim. Standbetreiber erklärten dort, ihre Aufschläge hätten mit den Gebühren zu tun, die sie etwa an Twint bezahlen müssten. Sie würden diese so an die Kundinnen und Kunden weitergeben, weil sie sonst am Abend schlicht weniger Geld in der Kasse hätten. Im Fall von Twint sind 1,3 Prozent fällig. Bei Kreditkarten bis zu 2 Prozent.
«Solche Gebühren sind eine Belastung»
Peter Hutter, Präsident des Schweizerischen Marktverbandes, kennt solche schwarzen Schafe. Gutheissen kann er die Zuschläge nicht und sagt: «Solche Zuschläge begrüssen wir von Verbandsseite her nicht.» Hutter kann die Standbetreiber aber verstehen. «Solche Gebühren sind eine Belastung», weiss er. Gerade für kleinere Betriebe. Vielen bleibt aber nichts anderes übrig, als das Bezahlen mit Karte oder Twint anzubieten, um keine Kundinnen und Kunden zu vergraulen.