Ende Januar wurde über die Lolox AG, Betreiberin der Lolipop-Kette, der Konkurs eröffnet.
Als SonntagsBlick vor drei Wochen darüber berichtete, kündigte Firmengründerin Alexandra Bisaz (50) selbstbewusst das Comeback an: «Die Lolipop-Läden gehen am 1. April wieder auf, und die Kunden können sich auf einen Neustart freuen.»
Nun zeigt sich: Bisaz hat nicht geblufft. Die Marke Lolipop lebt tatsächlich weiter – wenn auch nicht mit ihr als Eigentümerin. Diese Woche wurde bekannt, dass die Süsswarenkette von der SF Retail AG aus Frauenfeld TG übernommen wird.
Deren Inhaberin Sandra Freund (49) glaubt an das Konzept: «Es wäre schade, eine gut eingeführte Marke wie Lolipop einfach so vom Markt verschwinden zu lassen. Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, sich mit einem etwas anderen Stil im Detailhandel zu profilieren.»
Doch wieso soll Lolipop unter neuer Leitung besser laufen? Was wollen die neuen Eigentümer anders machen?
Synergiepotenzial vorhanden
Freund betreibt mit SF Retail den Schweizer Ableger der dänischen Søstrene Grene. Die Detailhandelskette verkauft zwar in erster Linie Möbel und Wohnaccessoires, doch sieht die Unternehmerin Synergiepotenzial, insbesondere in der Buchhaltung, im Management und im Marketing.
Weiteres Potenzial für Lolipop ortet Freund im Online-Bereich: «Während des ersten Lockdowns haben wir für Søstrene Grene Schweiz innert kürzester Zeit einen eigenen Webshop aufgebaut. Das gewonnene Wissen wollen wir nun auch für Lolipop verwenden.»
Was passiert mit der alten Chefin?
Klar ist aber auch: Nicht alle Lolipop-Stores werden wiedereröffnen. Gesichert ist das Comeback an sechs Standorten; das entspricht 27 Arbeitsplätzen. Für zwei, drei weitere Standorte ist Freund optimistisch: «Dort sind wir in Vertragsverhandlungen mit den Vermietern. Wir müssen aber unsere Kräfte bündeln.»
Und was ist mit Alexandra Bisaz? Eine Anfrage bei der Lolipop-Gründerin blieb diese Woche unbeantwortet. Auf ihr Know-how will die neue Chefin aber nicht verzichten: «Frau Bisaz wird uns in einem kleinen Pensum als Trendscout zur Seite stehen und neue Produkte für ein stets attraktives, ausgeflipptes Sortiment an Süssigkeiten aufspüren.»