Darum gehts
- Dividenden erreichen weltweit einen Rekordwert von 1,14 Billionen Dollar im ersten Halbjahr 2025
- Schweizer Unternehmen zeigen langsameres, aber stetiges Dividendenwachstum
- SMI-Unternehmen erwarten durchschnittlich 7 Prozent jährliches Dividendenwachstum 2025 bis 2027
Dividenden sind im ersten Halbjahr 2025 weltweit erneut angestiegen und erreichten mit 1,14 Billionen Dollar einen Rekordwert. Das entspricht einem Plus von 7,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie der amerikanische Vermögensverwalter Capital Group am Mittwoch schreibt. Das Wachstum der Ausschüttungen hiesiger Unternehmen dürfte in den nächsten Jahren weiter ansteigen.
Das organische Dividendenwachstum lag im ersten Halbjahr – nach Berücksichtigung von Einmaleffekten, Wechselkursschwankungen und anderer, geringfügiger Faktoren – weltweit bei 6,2 Prozent und blieb im ersten und zweiten Quartal 2025 annähernd konstant. 86 Prozent der Unternehmen erhöhten ihre Dividenden oder hielten sie unverändert, wie die Daten von Capital Group zeigen.
Dieser Artikel wurde erstmals auf Cash.ch publiziert. Weitere spannende Artikel findest du auf www.cash.ch.
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Trotz des starken Wachstums der Ausschüttungen in Übersee sticht die Differenz bei den Dividendenrenditen ins Auge. Während bis auf den deutschen Leitindex DAX alle wichtigen europäischen Indizes sowie der Hang-Seng-Index in Hongkong Dividendenrenditen von drei und etwas mehr Prozent aufweisen, liegen diese in den US-Märkten oder auch an der japanischen Börse beim Nikkei-Index unter zwei Prozent.
In der Schweiz stiegen die gesamten Dividendenausschüttungen laut Capital Group auf 39 Milliarden Franken. Damit sind die Ausschüttungen in der Schweiz weniger stark gewachsen als im internationalen Durchschnitt. Die Schweizer Unternehmen zeichnen sich durch ein länger anhaltendes, langsam steigendes Dividendenwachstum aus. Erfreulich ist eine Beschleunigung der hiesigen Dividendenauszahlungen gegenüber den Jahren 2022 und 2023.
Wie geht es den Schweizer Firmen? Was läuft an der Wall Street? Und wie entwickelt sich der Goldpreis? Wir halten dich über die neusten Entwicklungen an den Märkten auf dem Laufenden – hier im Liveticker.
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Dieser Anstieg der Ausschüttungen wurde insbesondere durch starken Ergebnisse im Finanz- und Versicherungssektor gestützt. Allein die UBS trug mit ihrer um 29 Prozent höheren Dividende zu mehr als einem Drittel des Ausschüttungswachstums bei. Dieses Ergebnis war auf das starke Wachstum in den Kernbereichen der Grossbank und die Integration der Credit Suisse zurückzuführen.
Die Aktionäre der Zurich Insurance profitierten dank des Rekordgewinns im Jahr 2024 von einem Dividendenanstieg von 26 auf 28 Franken. Der Versicherer hat gemäss Bloomberg-Daten mit 4,9 Prozent die höchste Rendite der 20 SMI-Titel. Gerade bei Zurich zeigt sich aber, dass das Dividendenwachstum in der Schweiz im Vergleich zum Ausland weniger stark angezogen hat.
Dem Dividendenwachstum von 7,6 Prozent beim Schweizer Versicherer steht ein Anstieg der Ausschüttungen um 11,1 Prozent in der globalen Assekuranzbranche gegenüber. Die deutsche Allianz konnte die Ausschüttung in diesem Jahr gar um 11,5 Prozent steigern.
Weiteres Wachstum in Sicht
Im Schweizer Gesamtmarkt legten die Dividenden der meisten Unternehmen um einstellige Prozentzahlen zu, lediglich die Transportgruppe Kühne+Nagel reduzierte sie deutlich wegen des zweiten Gewinnrückgangs in Folge. Mit Folgen für den Aktienkurs, der innert Jahresfrist 34 Prozent an Wert verlor.
Die Dividendenausschüttungen von Kühne+Nagel dürften gemäss Bloomberg-Daten in den nächsten drei Jahren um weitere 12 Prozent sinken. Grösser dürfte der Dividendenrückgang nur bei Holcim (–33 Prozent) ausfallen, die erwartete Dividendenrendite für 2025 liegt noch bei 2,8 Prozent (mehr dazu hier). Das ist auf die Abspaltung des US-Geschäfts in die Amrize zurückzuführen. Zum amerikanischen Zementkonzern liegen noch keine Schätzungen zu Dividendenzahlungen über den Drei-Jahres-Horizont vor.
Auf der anderen Seite dürfte Lonza die Ausschüttungen in den nächsten drei Jahren um 64 Prozent steigern, Alcon um 56 Prozent, Sika um 38 Prozent, ABB um 37 Prozent sowie UBS und Zurich Insurance um je 33 Prozent. Im hiesigen Leitindex deuten die Bloomberg-Daten auf einen jährlichen Anstieg der Ausschüttungen um durchschnittlich 7 Prozent für die Geschäftsjahre 2025, 2026 und 2027 hin. Die jeweiligen Dividenden werden im Folgejahr ausbezahlt.
Absicherung gegen Marktrisiken
Sowohl in der Schweiz als auch in Grossbritannien machen die Dividenden bis zu zwei Dritteln der Gesamtentwicklung von Aktien aus. In den USA und im restlichen Europa ist die Quote mit zwei Fünfteln geringer.
Dividenden seien dabei eine der greifbarsten Möglichkeiten für Unternehmen, ihren Erfolg mit den Anlegern zu teilen, schreiben die Analysten von Capital Group. In einem von geopolitischer Unsicherheit, Handelskonflikten und volatilen Marktentwicklungen geprägten Umfeld böten Unternehmen, die regelmässig Dividenden ausschütten und deren Wachstum nachhaltig steigern, den Anlegern Stabilität für ihre Portfolios.
Dividenden können zudem ein Zeichen für finanzielle Disziplin sein. «Dividenden sind ein starker Indikator für die finanzielle Gesundheit und Stabilität eines Unternehmens. Firmen, die regelmässig und steigende Dividenden ausschütten, weisen in der Regel solide Erträge, einen gesunden Cashflow und ein diszipliniertes Management auf», so die Experten von Capital Group.
Durch die Beobachtung von Dividendentrends könnten Anleger die Unternehmensleistung und die Widerstandsfähigkeit gegenüber wirtschaftlichen Herausforderungen besser einschätzen. «Dividendenstarke Unternehmen sind seit jeher ein sicherer Hafen», betont Arne Tölsner, Leiter DACH Client Group bei Capital Group. Unternehmen mit soliden Dividenden böten Anlegern Stabilität, wenn die Märkte turbulent würden. Ihre Fähigkeit, auch in Abschwüngen Erträge zu liefern, mache diese Titel für Investierende zu einem wichtigen Anker.
Schweizer Unternehmen haben im ersten Halbjahr 2025 hohe Dividenden gezahlt. Das unterstreicht die Fähigkeit der Schweizer Unternehmen, auch in herausfordernden Märkten ein stetiges Einkommenswachstum zu erzielen, erklärt Tölsner.
Dieser Artikel dient ausschliesslich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Die dargestellten Meinungen und Einschätzungen beruhen auf sorgfältiger Recherche, können jedoch nicht die individuelle Prüfung und Beratung durch Fachleute ersetzen. Börsenentwicklungen sind von vielen Faktoren abhängig und nicht vorhersehbar. Investitionen in Aktien, Kryptowährungen und andere Finanzprodukte bergen Risiken, einschliesslich des möglichen Verlusts des eingesetzten Kapitals.
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