Darum gehts
- Schweizer Pass ermöglicht visafreie Einreise in 187 Länder, Platz 18 weltweit
- Singapur führt Ranking an, gefolgt von Japan und Südkorea
- Afghanistan hat schwächsten Pass, ermöglicht visafreie Einreise in nur 25 Staaten
Der rote Pass ist unser Tor zur Welt – und damit ein mächtiges Instrument. Denn wer das Schweizer Bürgerrecht geniesst, ist auf Reisen in vielen Fällen in einer komfortablen Situation. In 187 von 227 Länder oder Territorien kannst du ohne Visum einreisen. Im Vergleich zum letzten Jahr sind das allerdings drei weniger, wie aus dem diesjährigen Henley Passport Index hervorgeht. Für Burkina Faso, Mauretanien und Pakistan braucht es neuerdings ein E-Visum. Zuvor galten für Schweizerinnen und Schweizer einfachere Regelungen.
Im internationalen Ranking der Beratungsfirma Henley & Partners steht die Schweiz nur auf Platz 18. Das ist trotzdem ein Rang besser als letztes Jahr. Und sowieso: Das Rennen ist äussert umkämpft. Könnten Schweizerinnen und Schweizer in zwei Länder mehr ohne Visa einreisen, stünden wir auf dem vierten Rang.
Auf den Spitzenplätzen haben die asiatischen Staaten die Nase vorn. Mit 193 visumfreien Reiseländern liegt Singapur erneut solo an der Spitze. Dahinter folgen Japan und Südkorea mit 190. Auch europäische Nationen wie Dänemark, Finnland, Deutschland und Spanien (alle 189) sowie Österreich, Norwegen, Griechenland und Schweden (188) haben noch etwas mehr Reisefreiheit als Schweizerinnen und Schweizer.
Nur in 25 Länder mit einem Pass
Der US-Pass ermöglicht die visumfreie Einreise in 182 Länder (Rang 10). Das sind so wenige wie noch nie in der Geschichte des Henley-Indexes. Die Herausgeber führen den Rückgang unter anderem auf eine zurückhaltende Visumspolitik der Regierung von Donald Trump (79) zurück.
Der russische Pass öffnet die Tür für 114 Länder (Rang 46) und jener von China für 83 Länder (Rang 60). Der Grund für den Rückstand auf die Spitze: Die zwei globalen Partner haben deutlich schärfere eigne Einreisebedingungen.
Wenig überraschend stehen auf den letzten Plätzen Länder, die von Instabilität und Krieg geprägt sind. So können Bürgerinnen und Bürger aus Somalia und Jemen nur in 32 Staaten ohne Visum einreisen. Der irakische Reisepass ermöglicht die Einreise sogar nur in 30, der syrische in 27 Länder.
Erneut auf dem letzten Platz steht Afghanistan. Der Pass des von den Taliban regierten Landes erlaubt nur in 25 Staaten die visumfreie Einreise, was ihn zum schwächsten Reisepass der Welt macht.
In Europa reicht die ID
Der Henley Passport Index wird seit 19 Jahren vierteljährlich veröffentlicht. Er basiert auf Daten der International Air Transport Association (IATA). Was in der Rangliste jedoch fehlt: Gerade die Europäer geniessen beim Reisen noch weitere Vorteile, denn in gewissen Ländern können sie auch ganz ohne Pass ausländischen Boden betreten. So reicht für Schweizerinnen und Schweizer die Identitätskarte für die Einreise in zahlreiche Länder Europas.