Seit einiger Zeit treffen per Whatsapp seltsame Nachrichten ein: Unternehmen werben mit lukrativen Nebenerwerben. Aber nicht nur der Inhalt war merkwürdig: Innerhalb des Chatfensters kennzeichnet eine Informationsbox, dass die Sicherheit des Chats verwaltet wird durch Meta – dem Mutterunternehmen von Facebook, Instagram und Whatsapp.
«Whatsapp Business»
Für Unternehmen gibt es «Whatsapp Business». Diese Version von Whatsapp soll Firmen und ihren Marketingzwecken dienen: Für Fragen zu Sortiment, Produkten und Öffnungszeiten stellt diese Version der App einen direkten Draht zwischen Kundschaft und Unternehmen in Form eines Chats dar.
Möglich ist dadurch aber auch, dass potenzielle Opfer den Inhalten Vertrauen schenken – nicht zuletzt wegen der Informationsbox.
Für Rechtsanwalt Martin Steiger (44) ist das ein Betrugsversuch, zumal unerwünschte Werbung per Whatsapp nicht legal ist.
Dass Meta mit ihren Nutzdaten auf diese Weise handle, ist höchst unwahrscheinlich: «Das kann man auch nicht über die AGB umgehen.» Bloss: Wie kamen dann die Absender an die Telefonnummern ran?
Telefonnummern im Darknet
Im November warnte der Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte (EDÖB), dass bei Meta unter anderem Nutzdaten von 1,5 Millionen Schweizer abgegriffen wurden – und anschliessend im Darknet landeten.
«Infolge dieser Meldung haben wir auf mögliche ungebetene Kontaktaufnahmen aufmerksam gemacht», schreibt EDÖB auf Anfrage.
«Der EDÖB rät generell zur Vorsicht bei Chat-Nachrichten von unbekannten Absendern. Insbesondere sollten keine darin enthaltenen Links angeklickt werden. Ist der Absender nicht vertrauenswürdig, sollte die Nachricht gelöscht und die Nummer am besten blockiert werden»