Darum gehts
- Schweizer Exporte im September gestiegen, auch in die USA
- Erholung nach schwachem Vormonat, USA-Exporte um 43 Prozent zugelegt
- Gesamtexporte auf 22,8 Milliarden Franken, Importe auf 19,9 Milliarden gestiegen
Der Zollhammer von Donald Trump (79) am 1. August – quasi als «Geschenk» für unseren Nationalfeiertag – steckt der Schweiz noch in den Knochen. Die Firmen ächzen unter den Zöllen von 39 Prozent auf ihre Exporte in die USA. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU) trifft es hart – dabei sind sie das Rückgrat der Schweizer Wirtschaft.
Gemäss der Schweizer Nationalbank (SNB) sind schweizweit ein Fünftel der Firmen direkt betroffen. Diese Firmen setzen nun alles daran, dass die Auswirkungen so gering wie möglich bleiben. Beispielsweise durch eine Aufteilung der Zollkosten, Kurzarbeit oder Produktionsverlagerung. Kein Wunder, sind die Schweizer Exporte in die USA im August um einen Fünftel eingebrochen und haben den niedrigsten Stand seit Ende 2020 erreicht.
Jetzt zeigen die neuen Exportzahlen vom Monat September eine überraschend starke Erholung. Sie stiegen um ganze 43 Prozent, wie das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) am Dienstag mitteilte. Über das ganze dritte Quartal resultierte allerdings trotzdem ein Rückgang von gut 8 Prozent.
Insgesamt wieder etwas freundlicher
Nach einem schwachen Vormonat hat sich die Schweizer Exportwirtschaft im September insgesamt auch wieder erholt. Die Exporte stiegen saisonbereinigt nominal um 3,4 Prozent auf 22,8 Milliarden Franken. Real – also zu konstanten Preisen – resultierte mit 2,7 Prozent ein etwas geringeres Plus.
Die Interpretation der September-Zahlen ist nicht ganz einfach. «Einzelne Monatsbewegungen sollten nicht überinterpretiert werden», so Bantleon-Chefökonom Daniel Hartmann gegenüber der Nachrichtenagentur AWP. Der August scheine beim Export einfach ein Ausrutscher nach unten gewesen zu sein.
Die gesamten Importe stiegen derweil im Berichtsmonat September um 9,4 Prozent (real +1,9 Prozent) auf 19,9 Milliarden Franken. Der Exportüberschuss lag damit bei gut 2,8 Milliarden Franken. In den beiden Monaten davor war er mit 3,9 bzw. 4,2 Milliarden deutlich höher.