Nach Skechers-Deal von sechstreichstem Schweizer
Lemann, Federer, On – was läuft da?

Jorge Lemann, einer der reichsten Schweizer, hat mit seinem Vehikel 3G Capital für 9,4 Milliarden Dollar Skechers übernommen. Spekulationen schiessen nun ins Kraut, dass Lemann die Schweizer Turnschuhfirma On als nächstes Übernahmeziel anvisiert.
Publiziert: 00:20 Uhr
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3G Capital, eine Investmentfirma von Jorge Lemann, hat den Sportschuhhersteller Skechers gekauft.
Foto: Getty Images

Darum gehts

  • 3G Capital kauft Schuhmarke Skechers und entfacht Spekulationen zu On-Übernahme
  • Es bestehen Verbindungen zwischen 3G Capital, Roger Federer und On-Aktionären
  • On wollte sich nicht zu den Spekulationen äussern
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Jean-Claude RaemyRedaktor Wirtschaft

Der Sportschuhdeal von Milliardär Jorge Paulo Lemann (85) schlug diese Woche hohe Wellen – weit über die Sneaker-Branche hinaus. Über die Investmentfirma 3G Capital des schweizerisch-brasilianischen Doppelbürgers verleibte er sich die beliebte Turnschuhmarke ein. Den Deal liess er sich 9,4 Milliarden Dollar kosten. Das ist interessant, weil 3G sich bislang mit Fast Food (Burger King, Heinz) und Bauzulieferung (Hunter Douglas) beschäftigte. Und jetzt also in einer neuen Branche mit Skechers rumturnt.

Bereits schiessen Spekulationen ins Kraut, dass Lemann und seine 3G als nächstes Übernahmeziel On anvisiert. Die Schweizer Laufschuhfirma ist Nummer 9 der Welt in der Branche. 

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So weit hergeholt ist das gar nicht! Es gibt mehrere gemeinsame Nenner.

Viele Verbindungspunkte zu On

Die 2004 gegründete 3G Capital Group ging aus dem Investmentbüro von Jorge Paulo Lemann (85), Carlos Alberto Sicupira (76) und Marcel Herrmann Telles (74) hervor. Lemann wohnt in Rapperswil-Jona SG und ist laut «Bilanz» im Jahr 2024 der sechstreichste Schweizer. Telles und Sicupira wohnen beide in St. Moritz GR.

Wichtig zu wissen: Sicupira und Lemanns Sohn Marc Lemann (32) halten gemeinsam 14 Prozent der On-Aktien. Diesen Anteil erhielten sie bereits 2016 als Anfangsinvestoren, lange vor dem Börsengang von On. Ein cleveres Investment: Der aktuelle Börsenwert der On Holding AG ist bereits auf rund 13 Milliarden Franken angewachsen. 

Gut dokumentiert ist auch die Verbindung zwischen Jorge Paulo Lemann und dem Schweizer Ex-Tennisprofi Roger Federer (43). Lemann war selber Tennisspieler, 1963 sogar Schweizer Meister. Federer durfte laut eigenen Aussagen oft auf dem privaten Rasentennisplatz von Lemann für Wimbledon trainieren, nur wenige Hundert Meter von seinem eigenen Zuhause am Zürichsee entfernt. Die Familien kennen sich gut, Lemanns Frau Susanna ist in der Roger-Federer-Stiftung aktiv.

Das ist relevant, weil Federer seit 2019 ein grösserer Aktionär von On ist und damit dem Sportschuhhersteller mit Produktion in Vietnam Swissness verleiht. Lemann, Federer, On – läuft da also was?

Was spricht gegen einen neuen Deal?

Gegenüber Blick lässt 3G ausrichten, dass die Beteiligungsgesellschaft keinen Kontakt zu On habe, «Interesse an einer Übernahme oder Beteiligung» bestehe nicht. Dazu dürfte Lemann bei 3G keine operative Rolle einnehmen. Lemann war für Blick nicht zu sprechen. Ob er oder dessen Milliardärssohn weiteres Geld in On einschiessen will, ist unbekannt. Die Schweizer Laufschuhmarke ist im Gegensatz zu Skechers im High-End-Bereich angesiedelt und dürfte damit weniger zu den Massen-Konsumgütern von 3G passen.

On wollte sich nicht zu den Spekulationen äussern, gibt aber zu erkennen, dass man derzeit nicht auf Brautschau sei. Am 1. April haben die drei On-Gründer sowie Co-CEO Martin Hoffmann (45) die Stimmrechtsanteile des ausscheidenden Co-CEO Marc Maurer (42) übernommen, also weiter in die eigene Firma investiert. Die Firma verfügt zudem über Barreserven in Höhe von einer Milliarde Dollar.


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