Darum gehts
- Swiss sieht Trendumkehr bei USA-Flügen, Buchungszahlen steigen zum Jahresende
- Fussball-WM in den USA kurbelt Nachfrage für Reisen an
- Swiss bietet über 100 internationale Ziele an und bringt ein Drittel der Touristen in die Schweiz
Seit US-Präsident Donald Trump (79) wieder im Weissen Haus sitzt, dominieren Berichte über Handelskriege, Zölle und erschwerte Einreisen die Berichterstattung. Das wirkte sich direkt auf die Nachfrage nach Reisen in die USA aus: Immer weniger Schweizerinnen und Schweizer zog es in diesem Jahr für Ferien in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Der Nachfrageeinbruch verbilligte auch die Swiss-Flüge über den grossen Teich massiv.
Jetzt sieht die Lufthansa-Tochter eine «Trendumkehr» bei Flügen in die USA: «Schon jetzt gegen Jahresende Richtung Weihnachten steigen die Buchungszahlen wieder an», sagte Swiss-Chef Jens Fehlinger (44) im «CEO Talk» beim Sender TeleZüri.
Anstehende Fussball-WM kurbelt Nachfrage zusätzlich an
Und die Schweizer Fluggesellschaft schaue diesbezüglich auch positiv auf das nächste Jahr. Dabei verwies Fehlinger etwa auf die Fussball-WM in den USA. «Die Leute wollen reisen.»
Die aktuellen öffentlichen Debatten hätten nicht dazu geführt, dass mehr Vertrauen entstehe, so der Swiss-CEO. Dabei: Die Einreise in die USA funktioniere heute so schnell wie nie zuvor. Zudem seien auch in diesem Jahr nicht mehr Personen an der Grenze abgewiesen und zurückgeschickt worden als in den Vorjahren.
Im dritten Quartal – also dem klassischen Reisequartal von Europa und der Schweiz in die USA – war es zu einem leichten Rückgang in der Nachfrage gekommen.
Flugpreise werden sich wohl erhöhen
Insgesamt schaut die Swiss mit Blick auf die Ticketpreise zuversichtlich auf das kommende Jahr. «Es ist immer ein Zusammenspiel, gerade in unserer Industrie, von Angebot und Nachfrage», sagte Fehlinger auf die Frage, ob die Swiss die Preise erhöhen werde. «Wir sehen, dass die Leute nächstes Jahr wieder reisen wollen.» Die Buchungseingänge seien da, und daran würden sich dann auch entsprechend die Preise ausrichten.
Mit Blick auf Konkurrenz von Billig-Airlines wie Easyjet am Heimatflughafen Zürich betonte Fehlinger, dass die Swiss «ein anderes Geschäftsmodell» habe. «Wir binden die Schweiz international an, und das ist wichtig für das Land, gerade für eine Exportnation.» Die Swiss biete über 100 internationale Ziele an, und die Hälfte des Exportwertes verlasse über die Flugzeuge der Fluggesellschaft das Land. «Ein Drittel der Touristen bringen wir in die Schweiz hinein», so Fehlinger. Die Swiss sei damit gut positioniert.