Darum gehts
- Streit in Schweizer Schoggi-Dynastie Teuscher eskaliert vor Weihnachten
- Zwangsversteigerung der historischen Liegenschaft an der Zürcher Storchengasse steht bevor
- Schätzwert der sechsstöckigen Immobilie liegt bei 8,4 Millionen Franken
Kurz vor Weihnachten, wo Süssigkeiten Hochsaison haben, eskaliert der bittere Streit in einer der bekanntesten Schoggi-Dynastien der Schweiz! Mit ihren Pralinés und Truffes eroberten die Teuschers einst Zürich, später expandierten sie nach New York, Los Angeles (USA) und Südkorea. Adolf Teuscher senior (1883–1970) hatte den Grundstein für das Schoggi-Imperium gelegt. Jetzt liegen sich die zweite und die dritte Generation in den Haaren: Adolf Teuscher junior (86) streitet sich seit Jahren mit seinem Neffen Raphael Rubio (53).
Adolf Teuscher beliefert seinen Neffen seit 2024 nicht mehr mit den bekannten Champagner-Truffes. Grund für das Zerwürfnis: Der Neffe benannte das Geschäft in der Storchengasse 9 in der Zürcher Altstadt, das ihm Onkel Teuscher verkauft hat, nach dem Namen seiner Mutter Madeleine um. Die Schoggi bezieht er nicht mehr von seinem Onkel. In der Folge musste Rubio – von Teuscher einst als Exklusiv-Vermarkter eingesetzt – die prominente Adresse an der Bahnhofstrasse 46 in Zürich aufgeben. Rivale Läderach aus dem Glarnerland übernahm den Laden an bester Lage.
Schätzwert liegt bei 8,4 Millionen
Jetzt wird die historische Liegenschaft an der Storchengasse zwangsversteigert, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt. Am 19. Februar kommt sie unter den Hammer. Ausgerufen sind 8,4 Millionen Franken für das sechsstöckige Gebäude mit dem Laden und einer Wohnfläche von 468 Quadratmetern in den Stockwerken darüber. Noch im Juni war die Zwangsversteigerung in letzter Minute geplatzt. Ein Deal zwischen Onkel und Neffe stoppte den Verkauf wenige Minuten vor Beginn. Jetzt verlangt laut dem «Tages-Anzeiger» die UBS als Grundpfandgläubigerin die Zwangsverwertung.
Adolf Teuscher ist immer noch dick im Schoggi-Business: Er betreibt das Café Felix am Bellevue und ein Lokal an der Bahnhofstrasse. In Dübendorf ZH stellt er die Teuscher-Pralinen her, die auch ins Ausland geliefert werden. In den USA hat Teuscher neun Läden. Dazu auch Filialen in Kanada, Seoul, Shanghai und Abu Dhabi. Rubios «Madeleine» steht dagegen vor einer ungewissen Zukunft.