Die Schweizer Wirtschaft leidet unter einem akuten Fachkräftemangel. Die Corona-Pandemie droht den Personalmangel in den Firmen weiter zu verschärfen. Jede zweite Führungskraft überlegt sich, in den nächsten zwölf Monaten den Beruf zu wechseln. Das ergab eine aktuellen Studie der Personalagentur Robert Walters.
In den USA hat die tiefe Loyalität zu einer regelrechten Kündigungswelle geführt, wie das Portal finews schreiben. Bei vielen Angestellte haben sich in der Pandemie die Ansprüche und Ziele verändert. Sie sind unzufrieden mit den Arbeitsbedingungen, wollen von daheim aus arbeiten oder wünschen sich flexible Arbeitszeitmodelle. Droht diese Entwicklung nun auch den Schweizer Unternehmen?
Neue Forderungen bei den Mitarbeitern
So weit muss es gemäss den Erhebungen der Personalagentur nicht kommen. Robert Walter hat in der Schweiz zwischen September und Oktober 400 Führungskräfte interviewt. Das Ergebnis: Die Angestellten sind durchaus bereit, im Betrieb zu bleiben, wenn die Bedingungen an ihre Wünsche angepasst werden.
Die Führungskräfte fordern höhere Löhne. Viele Branchen haben sich bereits wieder vollständig von der Pandemie erholt, einige sogar davon profitiert. Die Mitarbeiter wollen ihren Anteil davon. Gemäss der Befragung geht knapp jeder Zehnte von einer deutlichen Lohnerhöhung aus. Weitere 56 Prozent rechnen mit einem Bonus.
Unternehmen sind selbst schuld
Noch wichtiger als ein höherer Lohn sind den Führungskräften aber die neuen Freiheiten, die sie in der Pandemie gewonnen haben. Sie erwarten eine angenehme Unternehmenskultur sowie flexible Arbeitszeiten. Wollen Unternehmen bei den Arbeitsbedingungen in die Zeiten vor Corona zurückkehren, riskieren sie womöglich doch eine kleine Kündigungswelle. (smt)