Darum gehts
- Ikea Schweiz führt ab September 2025 ein Bonusprogramm für Kunden ein
- Kunden können Punkte sammeln und gegen Rabatte und Gutscheine eintauschen
- Rund drei Millionen Schweizer Haushalte nutzen derzeit die Cumulus-Karte der Migros
«Haben Sie noch die Supercard?» oder «Sammeln Sie Cumulus-Punkte?» – diese Fragen hört man stets beim Bezahlen an den bedienten Kassen von Migros und Coop. Im Kampf um Kundentreue setzen die beiden Handelsgiganten seit Jahren auf ihre Bonuskarten.
Jetzt steigt auch Ikea Schweiz ins Geschäft mit den Sammelpunkten ein. Und lanciert per September 2025 ein ähnliches System für bereits bestehende Ikea-Family-Mitglieder. Diese können neu in ihrem Kundenprofil auch Punkte sammeln und von verschiedenen Aktionen profitieren.
Pro fünf Franken Einkauf erhält man einen Treuepunkt, der dann gegen Bons eingetauscht werden kann. Mitglieder profitieren von vergünstigten Lieferungen, Gratisessen im Ikea-Restaurant und anderen Rabatten. Aber aufgepasst: Die Bons sind nur 30 Tage gültig! Die Punkte sollte man also erst einlösen, wenn man den Gutschein auch wirklich braucht.
Ikea, der Nachzügler
Bonusprogramme, mit denen Firmen ihre Kunden an sich binden möchten, sind nichts Neues. Viele Konzerne setzen schon lange auf Kundenkarten, Sammelpunkte und Mitgliedschaften.
Allen voran die Grossverteiler Migros und Coop: Rund drei Millionen Schweizer Haushalte nutzen derzeit die Cumulus-Karte des orangen Riesen. Auch Coop bietet seinen Kunden mit der Supercard eine Möglichkeit, Geld zu sparen. Pro Franken, den man ausgibt, gibts bei beiden einen Sammelpunkt. Diese können dann gegen diverse Angebote eingetauscht werden: von einem neuen Wasserkocher bis hin zu Essensgutscheinen, die in über 1500 Restaurants der Schweiz einlösbar sind. Wer besonders viele Punkte sammelt, kann sich sogar einen brandneuen Stereolautsprecher sichern.
Vergangenen September hat auch der Discounter Lidl Schweiz ein Kundenbindungsprogramm eingeführt. Auch Ketten wie Manor und Tchibo bieten mit Manor-Punkten und Tchibo-Bohnen ähnliche Punktesysteme an. Beim Moderiesen H&M gibt es zwei verschiedene Kundenkarten, mit denen man unter anderem Zugang zu exklusiven Events bekommt.
Beim Detailhändler Volg funktioniert es ein wenig anders: Die kultigen Volg-Märkli pro einen Franken Einkauf gibts nur in physischer Form. Nach tausend gesammelten Märkli erhält man eine Zehn-Franken-Note.
Kundschaft bezahlt mit Daten
Sammelpunkte sind nicht nur für die Kundschaft lukrativ – auch für Unternehmen springt dabei etwas raus. Kunden müssen bei den meisten Programmen ihre Daten angeben. Diese machen es möglich, das Einkaufserlebnis individueller zu gestalten. Ausserdem stärken Treueprogramme die Geschäftsbeziehungen. Damit wird auch indirekt der Umsatz gesteigert – denn loyale Kunden sind eher bereit, regelmässig in einem Unternehmen einzukaufen und es weiterzuempfehlen.
Aber nicht alle machen von dem Sammelspass Gebrauch: Grosse Anbieter wie Denner, Aldi Suisse, Digitec, Galaxus, Landi, Ottos und C&A bieten keine Kundenbindungsprogramme an. Jüngst hat auch Valora entschieden, ihre Punktesammelsysteme bei K Kiosk und Avec einzustellen. Man wolle sich auf Funktionen konzentrieren, die bei der Kundschaft besonders gut ankommen, wie Stempelkarten und Coupons, heisst es auf Anfrage.
Schnäppchenjägern ist geraten, das Verfallsdatum ihrer Sammelpunkte im Auge zu behalten. Denn diese sind nicht ewig haltbar: Bei Migros verfallen die Cumulus-Punkte nach zwei Jahren, bei Coop und Manor sogar nur nach einem Jahr. Ikea wählt den Mittelweg: Die Punkte sind 18 Monate gültig.