Darum gehts
- Kunden lösen Treuepunkte ungenügend ein, Detailhandel steht vor Herausforderungen
- Coop ergriff Massnahmen zur Förderung der Punkteeinlösung mit spürbarem Erfolg
- 2024 lagen bei Coop Superpunkte im Wert von 160 Millionen Franken
Wer kennt es nicht: Zwischen Kreditkarte, ID und Fahrausweis schleichen sich mit der Zeit auch Dutzende Bonuskärtchen von zahlreichen Firmen ins Portemonnaie. Da verliert man schnell die Übersicht. Beim Bezahlen lange danach suchen? Nein, danke!
Für Händler ist das ein Problem. Die Kundschaft löst ihre gesammelten Punkte nämlich zu wenig ein. So lagen 2024 beim Grossverteiler Coop Superpunkte im Wert von 160 Millionen Franken auf Kundenkonti. Immerhin: Vor zehn Jahren waren es gar 190 Millionen.
2009 war der uneingelöste Superpunkte-Berg mit 247 Millionen Franken sogar noch grösser. Wenig später ergriff Coop Massnahmen, die zum Einlösen der Punkte animieren sollten. Zahlreiche Rabattaktionen und Prämien wurden eingeführt – mit spürbarem Erfolg: In nur einem Jahr konnte Coop das Volumen um 30 Millionen Franken senken.
Nicht alle Punktesammelsysteme kommen gut an
Migros will auf Anfrage zur Höhe ihrer uneingelösten Cumulus-Punkte aus «vertraulichen Gründen» keine Angaben machen. Gleiches bei Lidl Schweiz: «Wir kommunizieren keine detaillierten Zahlen zu den Lidl-Punkten», heisst es. Das Punktesystem sei noch jung, weshalb auch noch keine Vergleichswerte vorliegen. Der Discounter führte dieses vergangenen September ein.
Gescheitert ist das Sammelsystem bei Valora: Die Punkte bei den entsprechenden K-Kiosk- und Avec-Filialen blieben ungenutzt. Der Konzern stampfte das Kundenbindungsprogramm deshalb im Juni 2025 wieder ein.
Die ersten Cumulus-Punkte wurden in der Schweiz am 3. November 1997 gesammelt. Seitdem belohnt die Migros Kundinnen und Kunden mit Sammelpunkten und Vorteilscoupons für ihre Treue. Grundsätzlich gilt: Pro 1 Franken Wareneinkauf wird 1 Punkt gutgeschrieben. Ein Beispiel: Der Kauf eines Möbels oder Sportausrüstung bei Micasa oder SportX für einen Gesamtbetrag von 500 Franken ergibt 500 Sammelpunkte. Für eine Punktezahl in dieser Höhe erhalten Kunden einen Bon über 5 Franken, der bei einem künftigen Einkauf wie Bargeld akzeptiert wird. Alle zwei Monate erhalten die Teilnehmer des Cumulus-Programms eine Abrechnung für die gesammelten Punkte – auch per Post. Digital funktioniert das Programm natürlich auch.
Die ersten Cumulus-Punkte wurden in der Schweiz am 3. November 1997 gesammelt. Seitdem belohnt die Migros Kundinnen und Kunden mit Sammelpunkten und Vorteilscoupons für ihre Treue. Grundsätzlich gilt: Pro 1 Franken Wareneinkauf wird 1 Punkt gutgeschrieben. Ein Beispiel: Der Kauf eines Möbels oder Sportausrüstung bei Micasa oder SportX für einen Gesamtbetrag von 500 Franken ergibt 500 Sammelpunkte. Für eine Punktezahl in dieser Höhe erhalten Kunden einen Bon über 5 Franken, der bei einem künftigen Einkauf wie Bargeld akzeptiert wird. Alle zwei Monate erhalten die Teilnehmer des Cumulus-Programms eine Abrechnung für die gesammelten Punkte – auch per Post. Digital funktioniert das Programm natürlich auch.
Kunden von Manor lassen die Punkte nicht kalt
Wieso lösen Kunden ihre Sammelpunkte nicht ein? Einerseits nimmt jede Kundenkarte kostbaren Platz im Portemonnaie weg, weshalb man sie gerne mal zu Hause lässt. Andererseits muss man oft zusätzlich eine App herunterladen. Für viele ist der Aufwand schlichtweg zu gross.
Dies wird durch unattraktive Prämien noch verstärkt: Zehn Prozent Rabatt auf ein Rivella? Das lockt nur wenige Kunden an. Oberste Priorität haben solche Vergünstigungen sowieso nicht: Die Grundbedürfnisse der Schweizer Einkaufsgesellschaft sind weitgehend befriedigt, wie verschiedene Umfragen zeigen.
Anders bei Manor: Dort werden 95 Prozent der gesammelten Manorpunkte konstant eingelöst, heisst es. Das Unternehmen informiere die Kunden regelmässig über Punktestände und Verfallsdaten, um die Nutzung der Treuekarte zu verstärken. Zudem sollen gezielte Aktionen und Rabatte die Einlösung zusätzlich fördern.