Jetzt geht auch Ex Libris
Rapperswiler Einkaufstempel wird zum Geister-Shoppi

In Rapperswil-Jona SG zeigt sich die Krise im Einzelhandel deutlich. Ein Einkaufszentrum in bester Lage steht fast leer, nachdem mehrere Geschäfte dichtgemacht haben. Am Samstag lässt auch Ex Libris die Läden für immer runter. Es «tötelet» im einstigen Shoppingpalast.
Publiziert: 18:51 Uhr
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Die Tage des Rapperswiler Shoppingcenters beim Bahnhof sind gezählt.
Foto: PD

Darum gehts

  • Leer stehende Läden in der Schweiz nehmen zu, viele Geschäfte schliessen
  • Rapperswil-Jona: Fast das ganze Shoppingcenter steht leer, nur die Migros bleibt
  • Seit Ende 2024 schweizweit: 24 Weltbild-Läden, 34 Depot-Filialen, 33 Body-Shop-Geschäfte geschlossen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

In der Schweiz stehen so viele Läden leer wie noch nie. Seit Corona spitzt sich die Lage zu, vielen Geschäften ist der Schnauf ausgegangen. Neue Mieter finden sich kaum. Das Aus von grossen Ketten wie Depot, Weltbild oder Body Shop hat das Problem weiter verschärft.

In Zahlen: Seit Ende 2024 sind 24 Weltbild-Läden Geschichte. Im Januar schlossen 34 Depot-Filialen für immer. The Body Shop machte Ende Mai 2025 alle 33 Schweizer Geschäfte dicht. Damit nicht genug: Verschwunden sind auch die Migros-Fachmärkte Melectronics und Sport X sowie 31 Do-it-Baumärkte in der ganzen Schweiz.

Kiosk zu, Beiz pleite

Was das im konkreten Fall bedeutet, zeigt ein Blick nach Rapperswil-Jona SG. Dort steht praktisch ein ganzes Shoppingcenter leer. An bester Lage, am Rande der Altstadt, direkt beim Bahnhof. Am Samstag hat der Buchhändler Ex Libris zum letzten Mal geöffnet, wie die «Linth-Zeitung» schreibt – trotz Vertrag bis Ende 2026. Einen Nachmieter gibts nicht.

Der Elektronikhändler Melectronics und das Sportfachgeschäft Sport X haben die Rollläden bereits für immer runtergelassen. Im März machte der Caritas-Laden dicht. Selbst der Kiosk ist seit kurzem Geschichte. Etwas trinken oder essen kann man auch nicht mehr im Rapperswiler Shoppingtempel. Das Restaurant im Erdgeschoss ist im Mai pleitegegangen.

Migros will die Stellung halten

Übrig bleiben nur noch die Migros und ein Secondhandshop. In den Shoppingrausch kommt man bei all den verwaisten Flächen, leeren Schaufenstern und verschlossenen Türen nicht mehr. Kurz: Es «tötelet». Die vielen Schliessungen hätten Auswirkungen auf die Laufkundschaft gehabt, sagt Ex-Libris-Chef Daniel Röthlin der «Linth-Zeitung».

Immerhin: Die Migros soll geöffnet bleiben. Der orange Riese hat einen Mietvertrag bis Ende 2026. Die Tage des Rapperswiler Einkaufszentrums sind aber längst gezählt. Die Eigentümerin Swiss Prime Anlagestiftung plant einen Abriss und Neubau für 40 Millionen Franken. Anfang 2027 sollen die Bagger auffahren. Dieser Tage laufen die letzten Planungsarbeiten. Auf dass bald wieder Leben in die Bude komme.

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