«Jedes Jahr kommt auf 100’000 Franken zu stehen»
Beamte und Banker gehen am häufigsten in Frühpension

Bei staatlichen Arbeitgebern wie Bund, SBB und Post ist die Frühpensionierung häufiger als in der Privatwirtschaft. Bei der Pensionskasse des Bundes gehen über 50 Prozent der Männer und 40 Prozent der Frauen vorzeitig in Rente.
Publiziert: 30.03.2025 um 12:13 Uhr
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Aktualisiert: 31.03.2025 um 08:25 Uhr
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Fast die Hälfte der Schweiz träumt davon, sich frühpensionieren zu lassen.
Foto: imago images/Westend61

Darum gehts

  • Frühpensionierung ist ein Traum für viele, aber finanziell oft schwierig
  • Bund, SBB und Post haben höhere Quoten für vorzeitige Pensionierungen
  • Bei UBS gingen 2022 72 Prozent der Frauen und 62 Prozent der Männer frühzeitig in Rente
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Martin SchmidtRedaktor Wirtschaft

Fast die Hälfte der Schweizer Bevölkerung träumt gemäss einer Swiss-Life-Umfrage von einer Frühpensionierung. Für viele liegt es finanziell aber schlicht nicht drin, vor dem ordentlichen Pensionierungsalter aus der Arbeitswelt auszuscheiden. Denn eine Frühpensionierung kostet viel Geld. «Als Faustregel für den Mittelstand gilt: Jedes Jahr, das man früher in Rente geht, kommt auf 100’000 Franken zu stehen», sagt Karl Flubacher (48), Vorsorgeexperte beim VZ Vermögenszentrum zur «SonntagsZeitung».

Eine Umfrage der «Sonntags-Zeitung» bei sieben Pensionskassen zeigt, bei welchen Arbeitgebern der Traum einer Frühpensionierung am häufigsten Realität wird. Dabei stechen der Bund, die SBB und die Post deutlich heraus. So gehen bei der Pensionskasse des Bundes Publica gut die Hälfte der Männer in Frührente – der Altersschnitt liegt bei 63,7 Jahren. Bei den Frauen sind es bei einem durchschnittlichen Rentenalter von 63,4 Jahren gut 40 Prozent. Der Trend ist jedoch rückläufig und das Rentenalter beim Bund leicht steigend. Die Gründe dafür sind gemäss Publica ein geringerer Zuschuss des Bundes für Überbrückungsrenten und strengere Bezugsbedingungen für eine Frührente.

Quoten in der Privatwirtschaft liegen deutlich tiefer

Bei der SBB, die vollständig dem Bund gehört, hängen 56 Prozent der Männer und 84 Prozent der Frauen vor dem ordentlichen Rentenalter die Arbeitsuniform an den Nagel. Bei der Post sind es 44 Prozent der Männer und 80 Prozent der Frauen. Die hohen Quoten bei den Frauen sind jedoch zum Teil damit zu erklären, dass die beiden Unternehmen bereits vor Jahren auch für Frauen ein Pensionsalter von 65 Jahren eingeführt haben. Bis 2024 galt für Frauen ein Rentenalter von 64 – bis 2028 steigt es kontinuierlich bis 65 an. Steigen Frauen bei der Post oder SBB heute vor 65 aus dem Erwerbsleben aus, gelten sie statistisch als Frührentnerinnen.

In der Privatwirtschaft liegt der Anteil der vorzeitigen Pensionierungen meistenorts deutlich tiefer. So gehen die 740'000 Versicherten der Sammelstiftungen Servisa, Swiss Life und Axa zu 30 bis 40 Prozent in Frühpension. Vergleichsweise tief liegt der Wert auch bei der Gastrosocial-Pensionskasse, wo 2022 gut 30 Prozent der Frauen und Männer vor dem ordentlichen Pensionsalter aus der Arbeitswelt aussteigen.

Ein Ausreisser nach oben ist in der Privatwirtschaft dank hohem Lohnniveau und überdurchschnittlichen Vorsorgeleistungen seit jeher der Finanzplatz. So gingen bei der UBS 2022 72 Prozent der Frauen und 62 Prozent der Männer vorzeitig in Rente.

Wer privat seine Vorsorge optimiert, kann seine Chance auf eine vorzeitige Pensionierung erhöhen.

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