«Sie sagte immer wieder: Wir sind ein kleines Land.»
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Howard Lutnick über KKS:«Sie sagte immer wieder: Wir sind ein kleines Land.»

In neuem Interview
US-Handelsminister zieht über KKS und die Schweiz her

Howard Lutnick macht sich in einem neuen Interview über Karin Keller-Sutter und die Schweiz lustig: «Sie sagte immer wieder: Wir sind ein kleines Land.» Es ist nicht das erste Mal, dass sich der Trump-Berater zum Zollpoker mit der Schweiz äussert.
Publiziert: 12:24 Uhr
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Aktualisiert: vor 8 Minuten
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Howard Lutnick im Interview mit «News Nation».
Foto: Screenshot

Darum gehts

  • US-Handelsminister Lutnick kritisiert Schweizer Verhandlungstaktik in Zollgesprächen
  • Lutnick macht sich über die Schweiz und KKS lustig
  • Schweiz hat 40 Milliarden Dollar Handelsdefizit gegenüber den USA
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

US-Handelsminister Howard Lutnick (64) ist in Bundesbern mittlerweile ein gefürchteter Mann. Seine Aussagen in amerikanischen Medien zu den Zollverhandlungen mit der Schweiz sorgen immer wieder für neuen Wirbel. Jetzt hat es Lutnick, Trumps rechte Hand im Zollpoker, wieder getan! 

«Wir haben immer noch die Schweiz-Frage offen», sagt Lutnick in einem Fernsehinterview mit dem US-Sender «News Nation». Der Trump-Minister lacht, bevor er weiterspricht: «Die Präsidentin der Schweiz hat sich auf den Grossbritannien-Deal versteift.»

Lutnick, der dann über den «Schweizer Leader» spricht und damit Karin Keller-Sutter (61) meinen dürfte, macht sich in der Folge zusammen mit der Moderatorin lustig über die Schweiz und wohl auch KKS: «Sie sagte immer wieder: Wir sind ein kleines Land. Wir wollen das Abkommen, das Grossbritannien erhalten hat.»

«Schweiz muss korrekt reagieren»

Lutnick fand diese Taktik offensichtlich schlecht. «Einen Deal wie Grossbritannien hätte die Schweiz nicht einmal mehr am 9. Mai erhalten – also am Tag nach dem US-Grossbritannien-Deal.» Denn: «Man muss beim nächsten Deal immer ein bisschen mehr bezahlen.» Die Schweiz müsse nun «korrekt reagieren». «Sie sollen ihre Märkte öffnen und keine Gegenmassnahmen treffen, die Amerika schaden», sagt Lutnick.

Positive Worte hat er bei diesem Interview für KKS und die Schweiz nicht übrig. Er schliesst mit diesem Gedanken: «Wissen Sie, ein kleines Land wie die Schweiz hat ein Handelsüberschuss von 40 Milliarden Dollar gegenüber den USA. Sie sind ein kleines reiches Land. Aber wissen sie, warum sie ein kleines reiches Land sind? Weil sie uns Waren im Wert von 40 Milliarden Dollar mehr verkaufen. Deshalb müssen wir das klären.»

Parmelin: Weiterhin im Austausch mit den USA

Nach wie vor ist unklar, wo die Schweiz in den Verhandlungen über tiefere Zölle mit den USA steht. Anfang September war Wirtschaftsminister Guy Parmelin (65) nach Washington gereist und hatte ein zweites Angebot eingereicht. Seither hat man aus den USA wenig gehört. In einem früheren Interview hatte Lutnick die Schweiz bereits als kleines, reiches Land bezeichnet, das seinen Reichtum auch habe, weil es so viel Geld mit den USA gemacht habe. 

Parmelins Departement will die neusten Äusserungen Lutnicks nicht direkt kommentieren. Ein Sprecher hält fest: «Der Bundesrat setzt sich weiterhin mit Nachdruck für eine Verbesserung der Zollsituation mit den Vereinigten Staaten ein. Er hat sein Angebot an die USA optimiert, um eine Einigung zu erzielen.» Der diplomatische und politische Austausch werde weitergeführt.

Dem Vernehmen gehören zum ausgebauten Schweizer Angebot weitere Milliardeninvestitionen von Schweizer Firmen in den USA, Käufe von Flüssiggas in den USA oder Zugeständnisse beim Import von Agrarprodukten. 

«Letztlich entscheidet Trump»

Mitte-Aussenpolitikerin Elisabeth Schneider-Schneiter sagt: «Die Schweiz darf sich nicht von einzelnen Stimmen in den USA verunsichern lassen – entscheidend ist, dass wir jetzt mit Besonnenheit und klarer Strategie handeln. Letztlich entscheidet Trump über einen Deal.» Für sie ist klar: «Das Interview von Lutnick ist wohl auch ein wenig Selbstschutz für ihn gegenüber Trump, sollte es trotzdem nicht klappen.»

SVP-Nationalrat Franz Grüter überraschen die Aussagen wenig. «Howard Lutnick hat oft schon ähnliche Aussagen gemacht. Dabei geht es wohl darum, in den USA als harter Verhandler dazustehen. Aber für die Schweiz sind noch weitere Minister zuständig, unter anderem der Finanzminister. Und schlussendlich entscheidet Donald Trump, ob die Schweiz einen Deal bekommt.»

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