Beliebt ist Netflix rund um die Welt. Wenn zuletzt auch weniger. Von April bis Juni konnte das Streaming-Unternehmen statt wie erhofft fünf Millionen nur 2,7 Millionen Neukunden gewinnen.
Vermutlich liegt das auch daran, dass die Abos zuletzt teurer wurden. In der Schweiz verlangt Netflix für das beliebteste Abo «Standard» seit Mai einen Franken mehr pro Monat: 16.90 statt 15.90 Franken. Die beiden anderen Abos kosten momentan 11.90 respektive 21.90 Franken.
Das ist besonders viel, wie neue Zahlen des britischen Vergleichsdiensts Comparitech zeigen. Alle drei Abo-Varianten kosten in der Schweiz am meisten. Der Aufpreis beträgt zwischen 37 und 45 Prozent. Annähernd so viel wie die Schweizer zahlen für ihr Serien- und Spielfilmvergnügen nur die Dänen.
Kolumbier haben den besten Preis
Immerhin, wenn man die Netflix-Kosten ins Verhältnis zum Einkommen und Bruttoinlandsprodukt setzt, siehts für die Schweizer besser aus. Sie zahlen dann nicht nur weniger als die Dänen, sondern etwa auch als die Deutschen.
Am günstigsten bietet Netflix sein Angebot übrigens in Kolumbien an. Mit 4.90 Dollar für ein «Basic»-Abo liegt der Preis bei den Südamerikanern 51 Prozent unter dem Gesamtdurchschnitt.
Doppelter Preis für Schweizer
Der Vergleichsdienst hat neben den Kosten auch den Programmumfang verglichen. Denn das Angebot unterscheidet sich von Land zu Land stark. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet Netflix in Kolumbien und Indien – das gilt für alle Abo-Typen.
Insgesamt gilt: Europäer zahlen drauf, besonders beim günstigen Abo. Je teurer, desto besser wird das Preis-Leistungs-Verhältnis dann auch in Europa.
Was zahlen die Schweizer? Pro Film oder Serie verlangt Netflix hierzulande – berücksichtigt sind auch die maximalen gleichzeitigen Zugriffe pro Abo – zwischen 0.0012192 («Premium») und 0.002845 Dollar («Basic»). Das ist mehr als das Doppelte als in Ländern wie Kolumbien oder Indien. (jfr)