Es gibt ein grosses Problem
Luzerner (71) bleibt auf seinem Schloss für 2,2 Millionen Franken sitzen

Das Schloss Thorenberg ob Littau LU steht seit Monaten zum Verkauf. Immer wieder führt Besitzer Hans Gysin (71) Interessenten durch das Anwesen. Im letzten Moment bekommen dann aber alle kalte Füsse und springen ab.
Publiziert: 15:05 Uhr
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Aktualisiert: 15:47 Uhr
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Das Schloss Thorenberg liegt in einem Waldstück ob Littau LU.
Foto: PD

Darum gehts

  • Das Schloss Thorenberg ist für 2,2 Millionen Franken ausgeschrieben
  • Besitzer Hans Gysin (71) wartet seit Monaten auf einen potenten Käufer
  • Viele Interessenten schauen sich das Anwesen an – bekommen dann aber doch kalte Füsse
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Schlossherr Hans Gysin (71) war guten Mutes, als er im September mit Blick sprach. Er sucht nach 34 Jahren einen Käufer für das Schloss Thorenberg ob Littau LU. Seine Kinder hätten kein Interesse am Schloss. «Ich werde auch nicht jünger. Es ist an der Zeit, die Burg in neue Hände zu geben», sagte er. Darum soll das Schmuckstück weg.

Es steht an einem Waldrand, bietet bei 3350 Quadratmeter Grundstücksfläche gut 270 Quadratmeter Wohnfläche in sieben Zimmern. Zur Ausstattung gehören historische Betten, Ritterrüstungen und sogar eine Kanone. Investitionsbedarf gibt es lediglich bei der Heizung. Und beim Weg zum Schloss. Sowas müsste begehrt sein, glaubte Gysin noch im Herbst.

Keine Parkplätze vor dem Schloss

Diese Zuversicht ist mittlerweile Ernüchterung gewichen. Gysin ist noch immer Besitzer von Schloss Thorenberg. Dabei will er einfach nur verkaufen. Doch so schnell geht das offenbar nicht. Immer wieder konnte er in den vergangenen Monaten die historische Liegenschaft Interessierten zeigen. Und immer wieder haben die dann – trotz grossem Interesse – kalte Füsse bekommen, als sie vor Ort realisiert haben, dass der Thorenberg keine Parkplätze vor dem Schloss hat.

In der Nähe gibt es zwar Parkplätze. Man muss aber 150 bis 300 Meter marschieren, bis man im Schloss ist. «Das ist aber alles vertretbar», sagt Gysin gegenüber der «Luzerner Zeitung». Die Interessenten sehen das offenbar anders. Einige wollte Parkplätze im Wald erstellen und dafür Bäume fällen. Sogar eine Einstellhalle im Burghügel mit Lift zum Schloss hoch sei ein Thema gewesen. Laut Schlossherr ist das aber alles undenkbar. «Ich habe es gar nicht erst probiert.» Denn: Das Anwesen steht unter Denkmalschutz. Da sind solche Eingriffe tabu.

Beim Preis ist keine Luft drin

Weil Gysin nicht noch einmal Monate warten will, bis er endlich die Schlüssel des Schlosses einem Käufer übergeben kann, hat er den Verkauf nun in professionelle Hände gegeben. Ein Makler kümmert sich um die prächtige Immobilie ohne Parkplätze vor dem Haus und ohne funktionierende Heizung. Am Preis von 2,2 Millionen Franken hält Gysin aber fest. Der sei in Ordnung, meint er. Schliesslich hat er nach eigenen Angaben in den letzten Jahren «deutlich mehr als eine Million Franken», wie er beteuert, in die historische Baute gesteckt. Gekauft hatte er sie 1991 für 200'000 Franken.

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