Entscheid im Prozess
Immo-Pleitier René Benko zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt

Der gefallene österreichische Unternehmer René Benko wurde zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Seine bisherige Zeit in U-Haft wird angerechnet.
Publiziert: 14:04 Uhr
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Aktualisiert: 14:35 Uhr
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Der Österreicher René Benko muss für zwei Jahre hinter Gitter.
Foto: KEYSTONE/EPA/ANNA SZILAGYI

Darum gehts

  • René Benko zu zwei Jahren Haft wegen betrügerischen Konkurses verurteilt
  • Einstiger Immobilien-Mogul investierte in Luxusimmobilien und das Chrysler Building
  • Gläubiger fordern 27 Milliarden Euro, zusätzlich 2,7 Milliarden von Benko selbst
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Nicola ImfeldTeamlead Wirtschaft-Desk

Es ist der Strafprozess des Jahres in Österreich: Der bankrotte Immobilien-Mogul René Benko (48) musste sich am Dienstag und am Mittwoch am Landesgericht Innsbruck wegen betrügerischen Konkurses verantworten.

Benko, der seit Januar 2025 in U-Haft sitzt, hatte sich am Dienstag «nicht schuldig» bekannt. Fragen wollte er keine beantworten. In den Einvernahmen sagte er stets aus, selbst von der Pleite seiner Signa-Gruppe überrascht worden zu sein.

Kurz nach dem Mittag am Mittwoch gab die Richterin nun das Urteil bekannt: Benko wird wegen Schädigung seiner Gläubiger zu zwei Jahren Haft verurteilt. Seine Zeit in U-Haft, gut neun Monate, werden angerechnet.

René Benko – einer der grössten Pleitiers Europas

Der Fall bewegt ganz Österreich. Kein Wunder, war René Benko auch früher ein gefeierter Mann. Über die Jahre war er zu einem der reichsten Männer Österreichs aufgestiegen – das US-Magazin Forbes schätzte sein Vermögen einst auf 5 Milliarden Euro. Er galt als grosser Immobilieninvestor. Seine Signa-Gruppe umfasste ein Konstrukt aus über tausend Gesellschaften. Mit seinem Unternehmen investierte der Mogul in Luxusimmobilien und Warenhäuser – unter anderem Globus. 2019 kaufte er das berühmte Chrysler Building in New York. 

Vor zwei Jahren folgte dann der tiefe Fall: Das Signa-Gebilde brach 2023 zusammen. Und sorgte für eine der grössten Pleiten Europas. Die Gläubiger stellen inzwischen Forderungen von insgesamt 27 Milliarden Euro – zusätzliche 2,7 Milliarden Euro von Benko selbst.

Beim ersten Strafprozess gegen Benko ging es um den Vorwurf des betrügerischen Konkurses. Benko soll vor seiner Privatinsolvenz als Unternehmer, die der Pleitier im März 2024 anmeldete, illegal Vermögenswerte zur Seite geschafft haben. Konkret ging es um die Summe von rund 660'000 Euro – darunter eine laut Staatsanwaltschaft rechtswidrige Schenkung von 300'000 Euro an seine Mutter. Die Richterin entschied nach einer kurzen Beratung, dass Benko schuldig ist. Weitere Prozesse könnten folgen.

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