Darum gehts
- Schweizer Wirtschaft wächst trotz Herausforderungen, «Financial Times» lobt Stärke
- Swissness und Innovation treiben Exporte von Schokolade bis Chemikalien an
- BIP im ersten Quartal 2025 um 0,7 Prozent gestiegen
Die Zölle von US-Präsident Donald Trump (78) offenbarten Böses für die Schweizer Wirtschaft. Der Start ins 2025 ist allerdings sehr gut verlaufen. Entgegen der Erwartungen von Experten legte das Bruttoinlandprodukt (BIP) im ersten Quartal um 0,7 Prozent zu. Das beeindruckt auch das renommierte Wirtschaftsblatt «Financial Times».
In einem neuen Bericht lobt die Zeitung unsere hiesige Wirtschaft in den Himmel – vor allem angelegt an den Schweizer Franken. «Die wohlhabendste grössere Volkswirtschaft der Welt vereint eine starke Währung mit einer starken Industrie», schreibt der indisch-amerikanische Autor Ruchir Sharma in der US-Ausgabe. Und dann gibt es kein Halten mehr.
Mega-Lob folgt auf Mega-Lob
Zuerst feiert die «Financial Times» die Swissness ab. Die Schweiz habe sich einen Ruf für Produkte und Dienstleistungen mit so hoher Qualität erarbeitet, dass Käufer weltweit bereit sind, mehr für das Label «Made in Switzerland» zu bezahlen. Innovation und Produktivität seien weltweit Spitze!
Schweizer Exporte würden von Schokolade und Uhren bis zu Medikamenten und Chemikalien reichen – ein klares Zeichen, dass starke Währungen der Industrie nicht schaden. Und abschliessend: «Still und leise hat die Schweiz eine robuste Allwetter-Wirtschaft aufgebaut. Die Schweiz scheint einfach zu verstehen, wie man wettbewerbsfähig bleibt.»
Was sagt Martullo-Blocher?
Ein Lob, das man hierzulande gerne annimmt. Blick hat versucht, mit den Schweizer Wirtschaftsgrössen darüber zu sprechen. Wieso läuft es in ihren Firmen derzeit so gut? Die Frage bleibt grösstenteils unbeantwortet. Viele wollen sich im Lichte der kommenden Halbjahreszahlen nicht in die Karten schauen lassen.
EMS-Chefin Magdalena Martullo-Blocher (55) ist sich aber nicht zu schade. Sie nimmt das Lob aus Amerika gerne auf – und jubelt mit: «In den aktuell herausfordernden Märkten setzen unsere Kunden aus der ganzen Welt vor allem auf Gesamtkosteneinsparungen. EMS kann das bieten. Dabei bauen wir konsequent auf unseren Stärken auf, nämlich die kundennahe Entwicklung mit Spezialitäten.»
Econonomiesuisse dämpft
Trotz des Lobes aus Übersee dämpft der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse etwas die Stimmung. Dieser erwartet nach einem starken Jahresstart in den nächsten Monaten eine Exportflaute. Nach dem ersten guten Quartal gerät die Schweizer Wirtschaft nun unter Druck.
Die aktuellen Geschäftszahlen täuschten über das Ausmass der aktuellen Nachfrageflaute hinweg. Aber trotzdem gilt: Insgesamt dürfte die Schweizer Wirtschaft mit einem blauen Auge davonkommen.