Einzigartige Unterkünfte
Wenn das Hotelbett mitten im Stadion liegt

Hotelgigant Accor hat im Pariser Stadion Parc des Princes eine Hotelsuite untergebracht. Vom Bett aus lässt sich so Champions League gucken. Ganz neu ist die Idee allerdings nicht: Blick präsentiert weitere Hotelzimmer mit direktem Blick auf das Sportgeschehen.
Publiziert: 19.09.2024 um 20:37 Uhr
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Aktualisiert: 20.09.2024 um 09:04 Uhr

Kurz zusammengefasst

  • Hotels in Stadien sind zunehmend beliebt
  • Accor eröffnet Novotel-Suite im PSG-Stadion mit VIP-Erlebnis
  • 96 VIP-Hotelzimmer im Al-Bayt-Stadion in Katar
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Bett mit Blick aufs Spielfeld: Die Novotel-Suite im Pariser Stadion Parc des Princes.
Foto: David Savary / Novotel
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Jean-Claude RaemyRedaktor Wirtschaft

Stell dir vor, du hast den Sieg deines Teams ausgiebig gefeiert, dabei ordentlich gebechert – und musst gar nicht mehr nach Hause. Weil du gleich im Stadion übernachten kannst. Klingt super? Diese Möglichkeit gibt es immer häufiger.

Neustes Beispiel: Hotelriese Accor, einer der Hauptsponsoren des Fussballklubs Paris St. Germain (PSG), hat in dessen Stadion Parc des Princes eine Novotel-Suite eröffnet. Diese umfasst ein Doppelbett, eine Bar, einen grossen Fernseher, ein eigenes Badezimmer und eine private Terrasse mit Blick auf das Spielfeld.

Die Übernachtung ist als Erlebnis konzipiert: Ein Butler empfängt Gäste im nahe gelegenen Novotel Paris Suresnes Longchamp, bringt diese zum Stadion, wo sie VIP-Eintritt und speziellen Zugang durch versteckte Gänge erhalten. Welcome Drink, ein Abendessen und am nächsten Tag ein Frühstück und eine exklusive Besichtigung des Stadions gehören dazu.

Vorerst gibt es das Angebot nur für Mitglieder des Accor-Treueprogramms und gegen Punkte. Ab 2025 soll die Suite wie ein normales Zimmer buchbar sein. Gerade an Spieltagen dürfte die Nachfrage riesig sein.

Die Hotelzimmer sind meist ein VIP-Angebot

Dabei ist das Konzept nicht neu. Die Münchner Allianz-Arena verfügt ebenfalls über eine Suite, deren Betreiberin aber der Hotelriese Marriott ist. Auch diese bietet Bett, TV und uneingeschränkte Sicht auf das Spielfeld. Und auch diese ist als Prämie für Mitglieder des Marriott-Treueprogramms reserviert. 

Da ist das Angebot im Stadion Al Bayt in Katar schon etwas grösser. 96 VIP-Hotelzimmer gibt es in diesem Stadion mit ursprünglich 60'000 Plätzen, das nach der WM 2022 nun auf 32'000 Plätze herunter gebaut wird. Die Hotelzimmer sollen beibehalten werden. Allerdings finden hier nur noch selten Sportanlässe statt.

In Grossbritannien und Nordamerika verbreitet

Im englischsprachigen Raum gibt es bessere Möglichkeiten, die auch für Otto Normalverbraucher erschwinglich sind. Beispielsweise ist im Rogers Centre im kanadischen Toronto das Toronto Marriott City Centre Hotel integriert. 55 Field View Rooms bieten direkten Blick auf das Spielfeld, wo das Baseball-Team der Toronto Blue Jays seine Heimspiele austrägt.

In Grossbritannien haben gleich mehrere Klubs Hotels im Stadion eingebettet. So hat etwa Drittligist FC Blackpool ein Radisson-Hotel in sein Heimstadion Bloomfield Road mit Platz für 18'000 Zuschauer integriert. Mehrere Zimmer bieten «Pitch View», also direkte Sicht auf das Spielfeld. Diese sind bereits ab rund 80 Franken pro Nacht zu haben. Ligakonkurrent Bolton Wanderers hat 19 Zimmer mit Spielfeldsicht im eigenen Bolton Stadium Hotel – mit Preisen ab 77 Pfund (86 Franken). Zweitligist Norwich City hat ein Holiday Inn im Stadion, ebenfalls mit Zimmern mit Spielfeldsicht, genauso wie Rivale Coventry City mit einem Doubletree Hotel. Viertligist MK Dons aus Milton Keynes hat ebenfalls ein Doubletree Hotel im Stadion untergebracht.

Der schottische Erstligist Heart of Midlothian aus Edinburgh hat gar ein eigenes Hotel im Stadion. Also eines, das er auch selber betreibt und dafür nicht mit einer Hotelgesellschaft kooperiert.

Ein wachsender Markt

Das Stadionhotel-Angebot ist bislang noch überschaubar. Die Fussballclubs erkennen aber zunehmend das Potenzial der «Zweitverwertung» der Stadien. Mit integrierten Shoppingcentern, Konferenzräumen, Kinos, Casinos oder eben auch Hotels. All dies lässt sich auch ausserhalb der Spielzeiten profitabel betreiben, sogar unter eigener Regie. Das Beispiel der Hearts of Midlothian unterstreicht dies.

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