Darum gehts
Die deutsche Drogeriemarktkette Rossmann ist nicht nur im Heimmarkt eine Handelsmacht, sondern auch europaweit auf dem Vormarsch: «Mit einem Umsatzanstieg von 18,9 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro und mittlerweile 2655 Filialen zeigt sich die Stärke der internationalen Expansion», schreibt Rossmann im Geschäftsbericht.
Seit Ende 2024 ist der Drogeriemarktriese mit seiner neunten Auslandsgesellschaft auch in der Schweiz aktiv. Die Ziele steckte Firmenchef Raoul Rossmann zum Schweiz-Start hoch: «Hundert Filialen in fünf bis sechs Jahren.» Doch die Expansion harzt. Das offenbarte Raoul Rossmann jüngst der «Lebensmittel Zeitung». Die angekündigten 15 Schweizer Filialen werde man per Ende 2025 kaum schaffen, sagt der Unternehmensleiter: «Das wird schwierig. Tendenziell werden es fünf bis zehn. Nicht, weil wir nicht wollen, sondern weil es von Vermieterseite her komplex ist.»
Dieser Artikel wurde erstmals im Angebot von handelszeitung.ch veröffentlicht. Weitere spannende Artikel findest du unter www.handelszeitung.ch.
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«Die Preisstruktur in der Schweiz ist uns geläufig»
Zum einen dürfte es nicht sehr hilfreich sein, dass die Migros trotz aktuell vielen freien Flächen nicht gewillt ist, Läden an Rossmann zu vermieten. Zum andern heisst es bei Rossmann auf Nachfrage der Handelszeitung zur stockenden Schweiz-Expansion: «Wir haben unsere Prognose für die Anzahl der Filialeröffnungen in der Schweiz in diesem Jahr moderat korrigiert.» Die Gründe dafür seien vielfältig.
Der hohe Mietpreiszins sei es aber nicht, «da uns die Preisstruktur in der Schweiz selbstverständlich geläufig ist». Die Flächen, die man suche, müssten in Grösse, Lage und Frequenz optimal zum Konzept passen. Geeignete seien auf dem Schweizer Markt zwar vorhanden, erforderten aber eine «sorgfältige und manchmal zeitintensive» Auswahl.
Rossmann will in der Schweiz nachhaltig Fuss fassen
Dazu komme, «dass Baugesuche und Umnutzungsanträge teils aufwendiger und mit längeren Bearbeitungszeiten verbunden sind». Auch kleinere Anpassungen an Mietflächen «können umfangreiche Verfahren nach sich ziehen, sodass wir mehr Zeit für diese Prozesse einplanen müssen».
So lernt Rossmann die Schweiz und ihre Fünfsprachigkeit nun also kennen: vier Landessprachen plus die Einsprache. Rossmann will dranbleiben: «Unser Ziel ist, nachhaltig in der Schweiz Fuss zu fassen. Daher nehmen wir uns die notwendige Zeit, um die passenden Standorte zu sichern.»