Darum gehts
- Digitale Erfassung von Grenzübertritten in den Schengenraum ab Herbst geplant
- System soll Sicherheit verbessern und Identitätsbetrug erschweren
- 29 Schengenstaaten führen EES ein, Einsatz an drei Schweizer Flughäfen
Grenzübertritte in den Schengenraum sollen ab dem Herbst digital erfasst werden. Die Europäische Kommission hat das Startdatum des sogenannten Entry-/Exit-Systems auf den 12. Oktober gesetzt. In der Schweiz wird das System an den internationalen Flughäfen angewendet.
Mit dem Entry-/Exit-System (EES) werden Daten von Reisenden aus Drittstaaten bei ihrer Ein-, Durch- oder Ausreise aus dem Schengenraum digital erfasst, wie die Europäische Kommission am Mittwoch mitteilte. Dabei würden die Personendaten aus dem Pass, das Datum und der Ort der Ein- oder Ausreise sowie die Fingerabdrücke und ein Foto des Gesichts gespeichert.
Damit soll der Austausch zwischen den Grenzbehörden vereinfacht werden. Die Sicherheit innerhalb des Schengenraums werde verbessert, hiess es. Mit dem System sollen sogenannte «Overstayers», Personen, die sich länger als erlaubt im Schengenraum aufhalten, erkannt werden. Weiter soll es den Identitätsbetrug erschweren. Das System werde lediglich bei Personen angewendet, die für einen Kurzaufenthalt von höchstens 90 Tagen reisen.
Kontrollen an Schweizer Flughäfen
Die Staaten haben laut Communiqué sechs Monate Zeit, um die Massnahme umzusetzen. Ziel des schrittweisen Starts sei es, dass die Grenzbehörden, die Transportunternehmen und die betroffenen Reisenden Zeit haben, sich auf die neuen Verfahren einzustellen.
Das EES werde von den 29 Schengenstaaten eingeführt. Dazu zählt auch die Schweiz, die an Schengen assoziiert ist.
Da die Schweiz von Schengenstaaten umgeben ist, wird an der Schweizer Landesgrenze das EES nicht angewandt. Zum Einsatz kommt das System aber an den Flughäfen Zürich, Genf und Basel, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) im März mitteilte. An der sogenannten Luftgrenze können Reisende von ausserhalb des Schengenraums in die Schweiz einreisen.