Betroffenheit bei Eisenerz-Firma
«Dem Chauffeur geht es psychisch sehr schlecht»

Die Firma des Lastwagenfahrers, der in Schweden mit dem Minibus zusammenprallte, zeigte sich sehr betroffen über die jungen Schweizer Opfer. Ihre Gedanken gehen an die Angehörigen, sagt die Sprecherin der Bergbaufirma Kaunis Iron. Der Fahrer werde betreut.
Publiziert: 13.01.2019 um 13:47 Uhr
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Aktualisiert: 03.01.2020 um 10:17 Uhr
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Helena Sjöholm, Sprecherin der schwedischen Firma Kaunis Iron.
Foto: Zvg
Claudia Gnehm

Der Unfall tue ihr unendlich leid, sagte die Sprecherin der Bergbaufirma Kaunis Iron, Helena Sjöholm, heute mit erschütterter Stimme am Telefon zu BLICK. Und: «Alle meine Gedanken gehen an die Angehörigen der jungen Menschen.»

Der Lastwagenfahrer der Firma, der mit dem Transportbus zusammenstiess, sei gemäss ihrer Kenntnisse auf der richtigen Strassenseite gefahren, als der Unfall passierte. Allerdings stehe der Polizeibericht noch aus.

In der Nacht als der Unfall geschah, bei dem sechs junge Schweizer ihren Tod fanden, seien die Strassen in Nordschweden zwar verschneit gewesen, «doch die Bedingungen waren nicht aussergewöhnlich, die Strassen waren nicht vereist», führt Sjöholm aus. Allerdings sei an der Unfallstelle, einer Kurve, nur 24 Stunden vorher bereits ein anderer Unfall geschehen. Die Anwohner hätten über vier bis fünf Unfälle allein im letzten Monat berichtet.

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0:51
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Chauffeur des «Biests» wird betreut

Der Lastwagenfahrer sei unverletzt. «Es geht ihm aber sehr schlecht», ergänzt die Sprecherin. Er werde von einem Care Team betreut.

Die Trucks der Fima Kaunis Iron sind praktisch rund um die Uhr im Einsatz – auch in der Nacht. Mit Truck und Anhägern transportieren sie Eisenerz. Laut Fahrzeughersteller Volvo fährt jeder der 25 Trucks 360'000 Kilometer im Jahr – das ist insgesamt rund 230 Mal um die Erde. Auf der Webseite wird der Truck mit Modellnummer FH16 750 als «Biest» bezeichnet.

Die Bergbaufirma Kaunis Iron nahm ihren Betrieb erst im letzten Juli auf. Sie will jährlich zwei Millionen Tonnen Eisenerz fördern und sollte im ersten Quartal dieses Jahres ihre volle Produktionskapazität erreichen. Sie ist aus der vor vier Jahren Konkurs gegangenen Privatfirma Northland Resources mit Sitz in Luxemburg hervorgegangen. Kaunis Iron gehört heute 80 schwedischen Unternehmern, die mit der Carnegie Bank 58 Millionen Euro investierten.

Unter den Unternehmens-Investoren befindet sich Carle Henric Svanberg, der bis 2017 VR-Präsident des Erdöl- und Gaskonzerns BP war. In den 70er- und 80er-Jahren arbeitete er für Asea Brown Boveri (ABB). In Schweden konzentriert Kaunis Iron den Abbau auf das Kaunisvaara-Gebiet, das sich 50 Kilometer östlich des Unfallorts Masugnsbyn befindet. Kaunis Iron befördert den Rohstoff in den norwegischen Hafen Narvik zu Verschiffung in die Weltmärkte.

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