Bald erste Tests mit China-Autos
Jetzt bringt auch Postauto eigene Robotaxis auf die Strasse

Die Vision: Künftig chauffieren selbstfahrende Autos die Landbevölkerung zum nächsten Bahnhof. Die SBB haben bereits einen Test gestartet, nun zieht Postauto mit einem eigenen Projekt nach. Die Post-Tochter setzt auf eine Partnerschaft mit einem Tech-Riesen aus China.
Publiziert: 14:55 Uhr
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Aktualisiert: 15:35 Uhr
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Ab 2027 sollen selbstfahrende Postauto-Fahrzeuge auf Schweizer Strassen unterwegs sein.
Foto: PostAuto AG

Darum gehts

  • SBB und Postauto testen selbstfahrende Autos für verbesserten öffentlichen Verkehr
  • Postauto plant Europas grösstes Robotaxi-Angebot in ländlichen Regionen
  • Ab 2027 sollen 25 automatisierte Fahrzeuge von Postauto eingesetzt werden
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Michael HotzRedaktor Wirtschaft

Die SBB verfolgen ein grosses Ziel: Künftig sollen in 15 Minuten alle Schweizer Bahnhöfe erreichbar sein, wo dann ebenfalls alle 15 Minuten ein Zug fährt. Um diese Vision Realität werden zu lassen, setzt das Bahnunternehmen auch auf andere Verkehrsträger als nur den Zug – etwa auf selbstfahrende Autos. So läuft im Zürcher Furttal sowie in den Aargauer Gemeinden Würenlos und Killwangen seit August ein Test, bei dem Interessierte ein Robotaxi für die Fahrt zum nächsten Bahnhof bestellen können – aktuell aber noch mit einem Fahrer an Bord. 

Nun testet auch Postauto Schweiz selbstfahrende Autos. Bereits im Dezember sollen erste Fahrten in der Ostschweiz starten, heisst es in einem Schreiben der Post-Tochter. Der Testbetrieb erfolgt aber noch mit Sicherheitsfahrern – und ohne Fahrgäste. Wie hoch die Kosten für den Test genau sind, schreibt Postauto nicht. Jedoch beteiligen sich unter anderem der TCS, der Bund und mehrere Ostschweizer Kantone am Projekt.

Fahrzeuge für Postauto-Test stammen aus China

Regulär sollen die automatisiert fahrenden Autos ab dem ersten Quartal 2027 zum Einsatz kommen – in ländlichen und weniger gut erschlossenen Regionen. Wer den Dienst dann in Anspruch nehmen will, kann eines der Fahrzeuge per App bestellen. Insgesamt will Postauto beim Endausbau 25 Autos auf die Schweizer Strassen bringen. Es wäre, Stand jetzt, das grösste Robotaxi-Angebot Europas.

Brisant: Die Fahrzeuge für das Projekt namens «AmiGo» stammen von der chinesischen Firma Apollo Go, einer Tochter des Tech-Riesen Baidu. Bereits im Mai gab es Gerüchte, wonach der Suchmaschinen-Gigant aus Fernost eine Robotaxi-Offensive in Europa plant – mit der Schweiz als Versuchskaninchen. Damals verneinte Postauto, dass es eine entsprechende Partnerschaft gebe – «weder mit Baidu noch mit anderen Akteuren». Jetzt gibt es also doch eine Kooperation.

Unabhängig davon scheint es nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis sich selbstfahrende Autos durchsetzen. Neuste Zahlen Robotaxi-Unternehmens Waymo in den USA zeigen: Selbstfahrende Autos sind viel sicherer – gerade auch für Fussgänger, Velo- und Motorradfahrer. Dazu sieht auch Mobilitätsforscher Thomas Sauter-Servaes viele Vorteile in Robotaxis: «Automatisches Fahren wird die Mobilitätskosten zukünftig radikal senken», sagte er Anfang Jahr in einem Blick-Interview. Und meinte aber auch: «Wir sind in der Schweiz noch ganz am Anfang». SBB und Postauto machen nun erste Schritte. 

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