Ärger für Nick Hayek in der Türkei
170 wütende Swatch-Verkäufer streiken am Montag – 16 Läden zu

Der Arbeitskampf bei Swatch in der Türkei eskaliert. In 16 Filialen wird ab Montag gestreikt. Die Gewerkschaft wirft dem Uhrenkonzern unfaire und diskriminierende Vorschläge vor. Swatch bezeichnet die Forderungen als «unrealistisch hoch und völlig überzogen».
Publiziert: 09:56 Uhr
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Aktualisiert: 11:36 Uhr
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Die 16 türkischen Swatch-Läden bleiben ab Montag geschlossen.
Foto: PD

Darum gehts

  • Swatch-Mitarbeitende in der Türkei streiken für faire Arbeitsbedingungen und Löhne
  • Internationale Unterstützung durch UNI Global Union für streikende Angestellte
  • 16 Swatch-Läden bleiben geschlossen, 170 Angestellte legen die Arbeit nieder
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

In der Türkei stehen die Zeichen auf Sturm! Ab Montag bleiben 16 Swatch-Läden geschlossen. 170 Angestellte des Bieler Uhrenkonzerns legen die Arbeit nieder. Sie greifen zu diesem letzten Mittel, nachdem die Verhandlungen über den ersten Gesamtarbeitsvertrag mit der Schweizer Uhrenmarke endgültig gescheitert sind.

Monatelang hatte die türkische Gewerkschaft Koop-İş mit Swatch um faire Löhne, gleiche Rechte und bessere Arbeitsbedingungen gerungen – vergeblich. «Unsere Gewerkschaft hat alles versucht, um eine faire Einigung zu erzielen», sagt Koop-İş-Präsident Eyüp Alemdar. «Doch die Vorschläge von Swatch waren unfair, diskriminierend und enttäuschend. Jetzt bleibt uns keine andere Wahl, als zu streiken.»

Laut Koop-İş wollte Swatch den neuen Vertrag erst per Juli 2025 in Kraft setzen – drei Monate später, als es das Gesetz erlaubt. Damit würden die Mitarbeitenden auf ihre rückwirkende Lohnerhöhung verzichten. Zudem kritisiert die Gewerkschaft ungleiche Bezahlung, fehlende Sozialleistungen und den Ausschluss von Büropersonal von wichtigen Boni.

«Die Uhr tickt für Swatch»

Der Konflikt hat eine lange Vorgeschichte: Erst im März 2025 erkannte ein türkisches Arbeitsgericht Koop-İş offiziell als Tarifpartei für die Swatch-Beschäftigten an. Seitdem kam es zu mehreren Gesprächsrunden und einer dreiwöchigen Schlichtungsphase – alles ohne Ergebnis.

Unterstützung erhält die Gewerkschaft von der internationalen Dachorganisation UNI Global Union. Deren Leiter Mathias Bolton fordert die Swatch-Spitze in einem persönlichen Brief an Nick Hayek (71) und dessen Schwester Nayla Hayek (74) auf, endlich zu handeln. «Ich wende mich an Sie, um unsere Besorgnis über die derzeitige Pattsituation auszudrücken und die Swatch Group eindringlich zu bitten, zu intervenieren, damit vor Beginn des angekündigten Streiks in den Swatch-Filialen in der Türkei am 10. November eine faire Einigung erzielt werden kann», heisst es im Schreiben, das Blick vorliegt.

Bolton fügt an: «Die Uhr tickt für Swatch, um das Richtige zu tun.» Gibts im letzten Moment doch noch eine Einigung? Es sieht nicht danach aus. Swatch sagt zu Blick: «Wir handeln in vollständiger Übereinstimmung mit allen geltenden internationalen und nationalen Gesetzen und Vorschriften – und werden dies auch in Zukunft tun.» Und betont: «Die Forderungen der Gewerkschaft sind jedoch leider unrealistisch hoch und völlig überzogen.»

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