Es hätte ihr Jahr werden sollen: Die Winterspiele in Peking sind nur noch ein paar Monate entfernt. Trotzdem mag die Norwegerin Maren Lundby nicht mehr. Mit Tränen im Gesicht spricht die Skisprung-Olympiasiegerin von 2018 in Pyeongchang im norwegischen TV darüber, warum sie diesen Winter keine weitere Medaille holen wird. «Ich habe im Moment ein paar Kilo zu viel, um in die Weltspitze zu springen», sagte sie dem Sender «NRK». «Und ich bin nicht bereit, verrückte Dinge zu tun, um dies zu ändern.»
Das heisst: Die zweifache Weltmeisterin Lundby verzichtet auf die ganze Olympiasaison. «Im Skispringen werden extreme Anforderungen gestellt, das Gewicht ist eine davon», sagt sie. «Ich habe mein Gewicht nie unverantwortlich kontrolliert, auch das gehört zu meinem Erfolgsrezept.»
Ein Zeichen für die nächste Sportlerinnen-Generation
Die Norwegerin spricht davon, ein Zeichen setzen zu wollen. Für sich, einerseits. Für sie sei es «bitter, aber eine gute Entscheidung. Ich war eigentlich immer gut darin, gute Entscheidungen zu treffen». Aber sie tue es auch für die nächste Sportlerinnen-Generation. Strikte Gewichtskontrolle solle bei Nachwuchs-Skispringerinnen «kein Thema» sein. «Damit kannst du alles zerstören.»
Die 27-Jährige, die in ihrer Heimat zuletzt dafür kritisiert worden war, dass sie bei der Tanzsendung «Skal vi danse» mitmacht und dafür bereits die Sommersaison ausgelassen hatte, erklärt: «Mein Körper hat sich aus natürlichen Gründen verändert.»
Darum nun die Pause. Sie habe lieber eine lange Karriere, als nun etwas zu riskieren. «Das ist hart, weil ich so gerne Skispringerin bin. Aber das werde ich dieses Jahr nicht sein. Das muss ich sagen dürfen – und ich hoffe, dass die Leute schätzen, dass ich so offen bin.» (red)