Fan-Boykott der Norweger?
Kaum Zuschauer bei erstem Springen nach WM-Skandal

Mit manipulierten Anzügen schockierte Norwegen die Skisprungwelt. Ausgerechnet in Oslo fand das erste Springen nach dem Skandal statt – doch kaum jemand interessierte sich dafür.
Publiziert: 13.03.2025 um 19:59 Uhr
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Aktualisiert: 13.03.2025 um 20:46 Uhr
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Nun sehen sich auch die Österreicher mit Schummel-Vorwürfen konfrontiert.
Foto: Getty Images

Darum gehts

  • Wenig Zuschauer bei erstem Springen nach Manipulationsskandal
  • Neuer norwegischer Cheftrainer tritt nach nur drei Tagen zurück
  • Nur ein einheimisches Trio durfte beim Wettkampf in Oslo starten
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nicola AbtReporter Sport

Haben die Norweger die Lust am Skispringen verloren? Beim ersten Wettkampf nach dem Manipulationsskandal war das Stadion in Oslo (Nor) - im Vergleich zu den letzten Jahren - schlechter besucht. Möglicherweise haben einige das Springen boykottiert, um ein Zeichen zu setzen. Aus norwegischer Sicht ist es nicht nur auf den Zuschauerrängen ein Trauerspiel.

Nur ein einheimisches Trio durfte starten. Wenige Stunden vor dem Wettkampf wurden drei weitere Norweger von der FIS vorläufig suspendiert. Eine Folge des regelwidrigen Materials bei den Weltmeisterschaften in Trondheim (Nor). Der Weltverband beschlagnahmte am Dienstag alle getragenen WM-Anzüge der norwegischen Athleten.

Um das Anzugproblem kurzfristig in den Griff zu bekommen, hat die FIS zudem die Regeln geändert. Ab sofort dürfen die Athleten bis zum Ende der Saison nur noch mit einem Sprunganzug antreten.

Ösi-Vorwürfe? «Schwachsinn!»

Überraschend ruhig blieb es auf den Zuschauerrängen. Am TV waren keine Pfiffe zu hören und keine Spruchbänder zu sehen. Deutlich emotionaler ging es kurz vor dem Start zu und her.

Nur drei Tage nach seiner Beförderung trat Bine Norcic (43) als norwegischer Cheftrainer bereits wieder zurück. «Das Ganze war zu sehr ein Tollhaus. Ich habe dem Verband klargemacht, dass sie das alles selbst regeln müssen», sagte er der slowenischen Plattform «Siol.net».

Ebenfalls für Aufregung sorgten geheime Aufnahmen der Österreicher im Aufwärmraum des WM-Ortes Trondheim. Ein polnischer Journalist verweist dabei auf Auffälligkeiten bei Handschuhen, Schuhen und dem oberen Teil des Anzugs. Der ehemalige österreichische Skispringer Martin Koch kann darüber nur den Kopf schütteln. «Das ist Schwachsinn! Aufregung um nichts», sagte er im ORF.

Das in den Hintergrund gerückte Springen gewann der Japaner Ryoyu Kobayashi (28). Die Schweizer Gregor Deschwanden (34) und Killian Peier (29) landeten in den Top 15.


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