«Ich habe gewusst, er ist jede Nacht da»
Biathlon-Legende offenbart Stalker-Albtraum

Die ehemalige Biathletin Magdalena Neuner legt in einem Podcast offen, dass sie jahrelang von einem Mann verfolgt und gestalkt wurde – bis sich dieser das Leben nahm. Bei der Deutschen löste der Fall Angststörungen aus.
Publiziert: 05.09.2025 um 20:44 Uhr
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Aktualisiert: 05.09.2025 um 20:59 Uhr
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Magdalena Neuner, Sportlerin des Jahres 2012, wurde während ihrer Karriere jahrelang von einem Stalker belästigt.
Foto: BREUEL-BILD Presse Photo Agency

Darum gehts

  • Magdalena Neuner spricht erstmals über jahrelange Belästigung durch einen Stalker
  • Stalker kletterte auf Balkon, legte täglich Briefe ins Auto
  • Neuner entwickelte Angst- und Schlafstörungen, überwand diese mit Mentaltraining
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Gian-Andri Baumgartner
Gian-Andri BaumgartnerRedaktor Sport

Es ist ein dunkles Kapitel in ihrem Leben, über das Magdalena Neuner (38) bislang geschwiegen hat. Im Podcast «Die Gruaberin» der deutschen Schauspielerin Monika Gruber (54) hat die Biathlon-Legende erstmals darüber gesprochen: Jahrelang sei die deutsche Doppel-Olympiasiegerin und zwölffache Weltmeisterin von einem Stalker belästigt worden.

«Ich habe gewusst, er ist jede Nacht da, er ist jede Nacht am Haus», schildert sie. Er sei sogar auf den Balkon ihres Hauses geklettert. Trotz Kontaktverbot habe er zudem jeden Tag Briefe in ihr Auto gelegt, welche Neuner dann zur Polizei brachte. Dennoch sagt sie: «Passiert ist nichts im Grunde.»

Ihr Stalker nahm sich das Leben

Das Verhalten ihres Stalkers hat ihr Leben schwer beeinträchtigt, so die Mutter von drei Kindern, welche ihre aktive Biathlon-Karriere 2012 im Alter von 25 Jahren beendet hat: «Ich habe bei Dämmerung nie allein das Haus verlassen.» Neben dieser Angststörung entwickelte Neuner auch eine Schlafstörung. Mithilfe eines Mentaltrainers konnte sie diese im Laufe der Jahre aber überwinden. Heute sagt sie: «Jetzt gehe ich relativ angstfrei durchs Leben.»

Trotz dieser schlimmen Erfahrungen habe es sie betroffen gemacht, als sie vom Suizid ihres Stalkers erfuhr: «Tragisch an der Sache war, dass sich derjenige dann das Leben genommen hat irgendwann». Der Mann habe an einer psychischen Erkrankung gelitten.

Sportlerinnen immer wieder betroffen

Neuners Geschichte fügt sich in eine Reihe von Fällen ein, in denen bekannte Sportlerinnen Opfer von Stalking wurden. So brach die Britin Emma Raducanu (22) im Februar an einem Tennisturnier in Dubai in Tränen aus, als sie einen Stalker auf der Tribüne erblickte.

Erst vor wenigen Tagen kam es an den US Open in New York zu einem weiteren Vorfall, als der Ex-Freund der tschechischen Tennisspielerin Karolina Muchova (29) gegen deren Willen eines ihrer Spiele besuchte.

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Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und für ihr Umfeld da:

Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben

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