Schweizer nach 2. Niederlage unter Zugzwang
Das Schweizer Männer-Team muss sich an der WM in Moose Jaw in Kanada zum zweiten Mal geschlagen geben. Das Quartett um Skip Yannick Schwaller unterliegt in der Nacht auf Mittwoch Schweden mit 4:6.
Die Niederlage ist nicht zwingend. Nach dem 5. End führen Pablo Lachat-Couchepin, Sven Michel, Schwaller und Benoît Schwarz-van Berkel 3:2. Angeführt von Niklas Edin, dem fünffachen Weltmeister und Olympiasieger von 2022, zieht Schweden anschliessend durch ein Zweierhaus und einen gestohlenen Punkt davon. Die Schweizer können nur noch im 9. End einen Punkt schreiben. Am Ende läuft ihnen die Zeit davon, weil die Spieluhr beinahe abgelaufen ist. So schaffen sie es im 10. End nicht mehr, das Skore noch zu wenden.
Nach der zweiten Niederlage fallen die Curler des CC Genf auf den geteilten 4. Platz zurück. Gegen das um einen Sieg besser klassierte Schottland sind die Schweizer am Mittwoch (17.00 Uhr) unter Zugzwang.
Silberheld von Pyoengchang beendet Karriere
Der Skicrosser Marc Bischofberger, der Olympia-Zweite von Pyeongchang 2018, beendet die Karriere, wie Swiss-Ski vermeldet. Der 34-jährige Appenzeller fuhr neunmal aufs Weltcup-Podest, viermal sogar als Sieger.
Bischofberger bestritt ein Dutzend Weltcup-Winter und sechs Weltmeisterschaften – zuletzt bei der Heim-WM in St. Moritz als Vorfahrer. Im Frühling 2018 nahm er die grosse Kristallkugel für den Gesamtweltcup in Empfang.
Curler siegen trotz Missgeschick im 8. End
Das Schweizer Männer-Team setzt sich an der Curling-WM in Moose Jaw in Kanada in der Spitzengruppe fest. Das Quartett um Skip Yannick Schwaller gewinnt gegen China 7:5 und steht mit vier Siegen aus fünf Partien da.
Der Sieg gegen die Asiaten ist keine Selbstverständlichkeit. Die Chinesen sind mit drei Siegen ins Turnier gestartet und kassieren nun die erste Niederlage. Die Curler des CC Genf schaffen die Vorentscheidung im 7. End mit einem Zweierhaus und einer 6:2-Führung.
Im 8. End geraten die Schweizer allerdings nochmals unter Druck, weil Benoît Schwarz-Van Berkel mit dem letzten Versuch, einem scharfen Take-out, den chinesischen Stein verfehlt und stattdessen den eigenen trifft. Yannick Schwaller, der im Rink steht, kann nicht mehr schnell genug reagieren. Er stoppt einen Stein mit dem Fuss. Die beiden Mannschaften entscheiden, zwei Schweizer Steine aus dem Haus zu nehmen. Die Chinesen verkürzen auf 4:6.
Die Schweizer treffen nun in der Nacht auf Mittwoch auf Schweden. Auch die Skandinavier haben wie China, Norwegen, Schottland, Kanada und die Schweiz erst eine Niederlage kassiert.
Schweizer Curling-Team reagiert auf Niederlage
Das Schweizer Männer-Team muss an der Curling-WM in Moose Jaw in Kanada nach zwei Siegen die erste Niederlage hinnehmen. Das Quartett um Skip Yannick Schwaller verliert gegen die USA 7:12, rehabilitiert sich aber mit einem souveränen 8:5 gegen Japan.
Das Quartett mit Pablo Lachat-Couchepin, Sven Michel, Schwaller und Benoît Schwarz-Van Berkel geriet früh in Rücklage. Nach einem Viererhaus der Amerikaner im vierten End lag es 2:7 im Rückstand.
Die Schweizer schrieben danach zwar ihrerseits drei Steine, die USA stellten den Fünf-Punkte-Vorsprung aber umgehend wieder her. Nach acht Ends gaben die Schweizer auf.
Gegen Japan schafften die Schweizer aber am Montagabend eine Reaktion und feierten den dritten Sieg an diesem WM-Turnier. Nach sieben Ends stand es 4:4, nachdem die Asiaten einen Fehler der Schweizer zu einem Zweierhaus nutzten und den 4:2-Vorsprung ausglichen. Team Schwaller liess sich darob aber nicht aus dem Konzept bringen und reagierte im achten End mit einem Dreierhaus, was die noch sieglosen Japaner arg in Rücklage brachte und sie schliesslich dazu zwang, Mitte des zehnten Spielabschnitts aufzugeben.
Für das Schweizer Quartett geht es gegen China weiter.
Gelungener WM-Auftakt
Die Schweizer Curler um Skip Yannick Schwaller starten erfolgreich in die WM im kanadischen Moose Jaw. Das Team des CC Genf besiegt in den ersten beiden Partien Norwegen 7:4 und Österreich 9:4.
Pablo Lachat-Couchepin, Sven Michel, Schwaller und Benoît Schwarz-van Berkel haben gegen Norwegen mit Skip Magnus Ramsfjell am Samstag alles unter Kontrolle. Nach einem 0:1-Rückstand schreibt das Schweizer Quartett im zweiten, vierten und sechsten End je zwei Steine. Im zehnten und letzten End geben die Norweger nach dem zweitletzten Stein auf.
Auch am Sonntagabend gegen Österreich gerät man nie in Bedrängnis. Nach drei Steinen für die Schweiz im neunten End ist vorzeitig alles klar.
Britin fliegt zu Freestyle-Gold
Die Ski-Freestyle-Akrobatin Zoe Atkin fliegt in der Halfpipe an der WM im Engadin zu Gold. Die erst 22-jährige Britin krönt somit ihren Steigerungslauf: 2021 in Aspen hatte sie Bronze gewonnen, 2023 in Bakuriani Silber und nun am Corvatsch Gold.
Zoe Atkin duellierte sich mit der gleichaltrigen Li Fanghui in einer eigenen Liga. Letztlich hatte die Chinesin mit 93:93,5 Zählern knapp das Nachsehen.
In der Halfpipe Ski Freestyle hält die Schweiz derzeit nicht mit den weltbesten Nationen mit. Im Zwölfer-Final der Frauen standen vier Chinesinnen, vier Kanadierinnen, zwei Amerikanerin, eine Neuseeländerin und eben eine Britin - die in den USA aufgewachsen ist.
Zoe Atkin ist die jüngere Schwester von Isabel (Izzy) Atkin, die 2018 im Slopestyle Olympia-Bronze gewann und somit in Pyeongchang neben Siegerin Sarah Höfflin und der Zweitklassierten Mathilde Gremaud auf dem Podest stand.
Deschwanden standesgemäss in den Top Ten
Gregor Deschwanden beendet seine bislang erfolgreichste Saison mit einem 8. Rang beim Skifliegen in Planica. Der 29. und letzte Wettkampf des Winters steht im Zeichen des Weltrekords von Domen Prevc.
Der Luzerner zeigt mit 230 und 229,5 m zwei tolle Flüge. Somit landet er zum 17. Mal in den Top Ten, was einer Quote von knapp 60 Prozent entspricht und die ihm Platz 6 in der Gesamtwertung einbringt. Fünf Mal winkte der 34-Jährige sogar vom Podest, zuletzt allerdings am Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen. Im ersten Saisondrittel zählte der Schweizer zu den Besten, ehe er leicht den Anschluss verlor.
An die Überflieger kam er auch bei der Dernière nicht heran. So landete der Sieger Anze Lanisek auf seiner Heimschanze nach 247,5 und 241,5 m, und sein Landsmann Domen Prevc stand mit 254,5 m sogar einen Weltrekord. Dies wird die Slowenen besonders freuen: Sie entreissen somit der Anlage im norwegischen Vikersund die Bestmarke. Den bisherigen Rekord hatte der Österreicher Stefan Kraft seit 2017 mit 253,5 m gehalten. In Norwegen hatte in diesem Jahr auch Simon Ammann den Schweizer Rekord auf 239,5 m angehoben.
Daniel Tschofenig, der Sieger der Vierschanzentournee, stand schon vor dem letzten Wettkampf, den er als Vierter beendete, als Empfänger der grossen Kristallkugel fest. Bis zu den Skiflug-Wettkämpfen hatten die Österreicher die Saison dominiert. Hinter Tschofenig reihen sich in der Gesamtwertung Jan Hörl und Kraft ein.
Ragettli bleibt ohne Medaille an der Heim-WM
Andri Ragettli nutzt auch die zweite Chance für einen Podestplatz an der Heim-WM nicht, nachdem er im Slopestyle Vierter geworden ist. Der Ski-Freestyler steht in St. Moritz im Big-Air-Final seine Sprünge nicht.
Der 26-jährige Bündner wird auch ein Opfer der Bedingungen. Der Sulzschnee erschwert die Aufgabe. Der sehr schwierige Sprung im ersten Umgang ist schon fast gestanden, ehe eine Delle im Auslauf den Akrobat doch noch zu Fall bringt.
Mehrere Konkurrenten haben derweil mit Flügen der Extraklasse vorgelegt – deren sechs mit über 91 (!) Zähler. Ragettli muss also in der Folge nicht zur zwei Sprünge stehen (zwei von drei Flügen kommen in die Wertung), sondern zweimal in die allerhöchsten Punkteregionen vorstossen. Der Sportler, der auf Social Medial seinen Namen zur Weltmarke machte, stürzt beim zweiten Versuch fast auf identische Weise. Ragettli entgleist nach der Landung in der Rückwärtsfahrt und kippt doch noch auf die Seite.
Zum Sieg wirbelt sich der Neuseeländer Luca Harrington, der unter anderem drei Saltos mit fünfeinhalb Schrauben zeigt. Das Niveau ist extrem hoch, zum Teil werden neue Tricks gezeigt und gestanden. Harringten erreicht sagenhafte 96,75 und 95,25 Punkte. Silber geht an den Finnen Elias Syrja und Bronze an Slopestyle-Weltmeister Birk Ruud aus Norwegen.
Sarah Höfflin holt sich Silber im Big-Air!
Sarah Höfflin gewinnt an der WM im Engadin im Big Air Ski Freestyle Silber. Im Auslauf der ehemaligen Olympiaschanze in St. Moritz holt sie ihre erste WM-Medaille und die siebte für Swiss-Ski an der Heim-WM.
Die 34-jährige Genferin lanciert den Wettkampf ideal. Nach dem ersten von drei Durchgängen – deren zwei kommen in die Wertung – liegt sie in Führung. Sie hat als Einzige die 90-Punktemarke geknackt. Somit sind die sieben Konkurrentinnen, allen voran die 17-jährige Saisonbeste Flora Tabanelli aus Italien, gefordert.
Während die Italienerin stürzt, legt die Genferin mit einem sauberen zweiten (Sicherheits-)Sprung (80,25) zunächst die Grundlage für die Medaille. Flora Tabanelli, die in diesem Winter in jedem Wettkampf zumindest auf dem Podest gestanden hat, behält die Nerven und überholt Höfflin, die als letzte Konkurrentin abhebt. Die Romande riskiert viel, kommt aber zu Fall. Die Finnin Anni Karava holt sich Bronze.
Sarah Höfflin hat vor sieben Jahren im Zenit gestanden, als sie an den Olympischen Spielen im Pyeongchang Gold im Slopestyle gewann und an den X-Games im Big Air triumphierte. An Weltmeisterschaften hatte es bislang noch nie geklappt. Mathilde Gremaud, die Weltmeisterin 2025 im Slopestyle, war überraschend in der Qualifikation gescheitert. Auch sie hätte alles gehabt, was es zum Sieg gebraucht hätte.
Schweizer Snowboard-Trumpf sticht in der Halfpipe nicht
Pat Burgener, der Schweizer Trumpf der Snowboarder in der Halfpipe, landet im Final der Freestyle-WM im Engadin auf Platz 7. Der Mann aus Crans-Montana zeigt bei widrigen Bedingungen einen beherzten Auftritt, kommt aber nicht fehlerfrei durch.
Der WM-Dritte der Jahre 2017 und 2019 hält nach einem verpatzten ersten Run dem Druck stand und bringt im Schneeturm den zweiten Lauf durch – wenn auch mit einigen kleinen Fehlern. Mit 75,75 Punkten ist der Hobbymusiker der Beste des Schweizer Trios im Final. Der 17-jährige Mischa Zürcher, erst einmal für einen Weltcup-Event aufgeboten, schöpft sein Potenzial an dieser WM aus. Der Appenzeller holt Platz 11 mit 64,50 Zählern. Sein Kollege Gian Andrin Biele, der mit der Finalqualifikation für die Top 16 die Erwartungen ebenfalls bereits erfüllte hatte, wird 14. (53,00).
Viel mehr liegt für Swiss-Ski nicht drin. Andere Athleten fliegen in einer anderen Liga. Die Japaner, die auch ohne ihren kurzfristig ausgefallenen Mitfavoriten Ayumu Hirano einen Dreifachsieg anstrebten, kommen nicht am Australier Scotty James und dessen viertem WM-Gold vorbei. In seinen roten Boxhandschuhen schlägt der 30-jährige zurück, nachdem er die letzte seiner zuvor drei WM-Goldmedaillen 2019 gewonnen hatte. James wehrt mit einem Traumlauf und der Note 95,00 im zweiten Durchgang die Angriffe von Ruka Hirano (92,25) und Yuto Totsuka (92,00) ab.