Stalder vergibt Spitzenplatz auf der Loipe
Der Schweizer Biathlet Sebastian Stalder hat beim ersten Sprint-Weltcup der Saison im finnischen Kontiolahti einen Spitzenplatz in der Loipe vergeben. Der 26-jährige Zürcher Oberländer bleibt im Schiessstand fehlerlos, verliert aber in der Laufzeit deutlich über eine Minute auf den Sieger Emilien Jacquelin aus Frankreich. Das reichte zum 28. Platz. Allein auf der Schlussrunde nach dem zweiten Schiessen verliert Stalder noch 15 (!) Positionen. Sein Teamkollege Jeremy Finello klassiert sich trotz zwei Strafrunden als 25. noch vor Stalder. Der Genfer ist der neuntschnellste Läufer. Die weiteren Schweizer verpassen die Top 40.
Erster Johaug-Sieg
Die Rückkehrerin Therese Johaug hat in Lillehammer ihren ersten Saisonsieg geschafft. Über 10 km Skating mit Einzelstart triumphierte die 36-Jährige zum 83. Mal im Weltcup. Neben ihrer Top-Leistung passte auch das Material. Wie beiden Männern war ebenso bei den Frauen das Podest fest in norwegischer Hand. Die Schweizer Frauen mussten sich mit den Plätzen 42 (Nadja Kälin) und 60 (Désirée Steiner) begnügen. (SDA)
Norwegischer Sechsfachsieg in Lillehammer
Norwegens Männer geben in Lillehammer beim Weltcup-Rennen über 10 km Skating mit Einzelstart den Ton an. Sie schafften, angeführt von Martin Löwström Nyenget, einen Sechsfachsieg – dabei fehlte Johannes Hösflot Klaebo krankheitsbedingt. Beda Klee musste mit Platz 36 und 1:46 Minuten Rückstand vorliebnehmen, Cyril Fähndrich büsste bei Schneefall zweieinhalb Minuten ein (60.) In den Skating-Rennen dieser Saison haben die beiden Schweizer bislang enttäuscht, im klassischen Stil läuft es besser. (SDA)
Hartweg tankt Moral – Burkhalter überrascht
Biathlet Niklas Hartweg tankt beim Einzel in Kontiolahti trotz Platz 17 Moral. Nach dem Sturz mit dem Velo im Sommer samt Schulteroperation und Zwangspause ist die Form vielversprechend.
Im letzten Anschlag schiesst sich der Schwyzer mit zwei Fehlern aus den Top Ten. Nach 15 Schuss hat er als Fünfter mit bloss 21 Sekunden Rückstand auf die Besten noch auf eine Spitzenklassierung hoffen dürfen.
Gleichwohl: Hartweg hätte für einen solchen Saisonstart unterschrieben. Die Laufleistung mit bloss 45 Sekunden Rückstand auf die Top Ten über 15 km ist schon ordentlich gut. Und ums Schiessen muss er sich keine Sorgen machen. Die Sicherheit ist da und mit etwas Glück hätten auch 20 Scheiben fallen können.
Das Schweizer Bestresultat geht mit dem 12. Rang etwas überraschend auf das Konto von Joscha Burkhalter. Der Berner Oberländer kommt auf der auf 15 km verkürzten Strecke mit einem Fehler durch. Für diesen werden ihm 45 Sekunden zur Laufzeit addiert. Sebastian Stalder und Jeremy Finello verpassen die Weltcup-Punkteränge.
Der Norweger Johannes Thingnes Bö ist in der Loipe der Schnellste. Den Sieg verpasst er aber um drei Sekunden, weil er den einen Fehler auf Landsmann Endre Strömsheim nicht zulaufen kann.
Schweizer Biathletinnen enttäuschen
Die Schweizer Frauen, vor ein paar Jahren noch Podestläuferinnen, müssen in der Weltcup-Staffel von Kontiolahti mit Platz 12 einen schweren Dämpfer hinnehmen. Amy Baserga, Elisa und Aita Gasparin schiessen sehr gut, liegen aber nach drei Ablösungen und drei Nachladern bloss im 13. Zwischenrang. Ihre Laufleistung genügt nicht. Die Schlussläuferin Lena Häcki-Gross ist in der Spur dann schneller, leistet sich aber sechs Nachlader samt einer Strafrunde. Der Rückstand auf die Siegerinnen aus Schweden beträgt fast viereinhalb Minuten.
Starker Deschwanden – auch Ammann punktet
Gregor Deschwanden mit Platz 6 und Simon Ammann mit einem 30. Rang lassen sich am Sonntag beim zweiten Springen in Kuusamo Weltcuppunkte gutschreiben. Ammann darf sich allerdings auf diesen einen Zähler nicht zu viel einbilden. Er profitiert bei sehr wechselhaften Winden von einem Favoritensterben. Letztlich muss der Wettkampf nach einem Umgang mit Andreas Wellinger als Sieger gewertet werden.
Skicrosserin Dumot verpasst erste Saisonhälfte
Die Skicrosserin Margaux Dumont muss in den nächsten sechs bis acht Wochen pausieren. Die 22-Jährige aus Verbier hat sich vergangene Woche bei einem Trainingssturz in St. Moritz das vordere Kreuzband gezerrt und überdehnt. Eine Operation ist nicht erforderlich. Für die Freestyle-WM Mitte März im Engadin sollte die Athletin wieder fit sein.
Die Europacup-Gesamtsiegerin der Saison 2022/23 startete im vergangenen Winter regelmässig im Weltcup und fuhr Ende Februar auf der Reiteralm als Dritte erstmals auf das Weltcup-Podest.
Stalder als bester Staffel-Läufer
Die Männerstaffel im Biathlon musst sich in Kontiolahti mit Platz 8 begnügen. Sebastian Stalder übergibt als Startläufer an dritter Position, danach verlieren Joscha Burkhalter, Jeremy Finello und Niklas Hartweg kontinuierlich an Zeit. Im Ziel beträgt der Rückstand auf die siegreichen Franzosen dreieinhalb Minuten.
Die Schweizer Equipe enttäuscht am Sonntag in Kuusamo in der Skating-Technik bei den Massenstart-Rennen über 20 km. Ein bescheidener 25. Rang von Nadine Fähndrich reicht zum Bestresultat.
Die Weltspitze in den sogenannten Distanzrennen schlägt derzeit ein höheres Tempo an als die Langläuferinnen und Langläufer aus der Schweiz. Nadine Fähndrich, Anfang Jahr im Goms in dieser Disziplin noch Weltcup-Dritte, liess vor Rennhälfte abreissen. Denn unter dem Diktat von Rückkehrerin Therese Johaug wurde bei kräfteraubenden Verhältnissen von Beginn an aufs Gas gedrückt. Die Luzernerin büsste letztlich 2:22 Minuten ein, Nadja Kälin (37.) und Anja Weber (38.) knapp viereinhalb Minuten.
Die vier gestarteten Schweizer Männer belegten die Ränge 50, 56, 58 und 59. Dabei klassierten sich die Sprintspezialisten Valerio Grond und Janik Riebli etwas überraschend vor Cyrill Fähndrich und Beda Klee, die nicht an ihre Leistungen vom Freitag (Klee 17., Fähndrich 20.) anknüpfen konnten.
Nach Platz 2 am Freitag (10 km klassisch) holte sich der Norweger Harald Östberg Amundsen den Sieg. Bei den Frauen kam Therese Johaug mit ihren Angriffen nicht durch und wurde letztlich im Sprint einer Vierergruppe sogar noch vom Podestplatz verdrängt. Die Amerikanerin Jessie Diggins gewann vor der Sprint-Olympiasiegerin Jonna Sundling aus Schweden.
Wenger im Massenstart-Rennen auf Rang 5
Livio Wenger lief beim Eisschnelllauf-Weltcup in Peking im Massenstart-Rennen auf Platz 5. Damit verbesserte sich der 31-jährige Luzerner gegenüber dem Saisonauftakt in Nagano eine Woche zuvor. In Japan hatte er in seiner Paradedisziplin den 7. Platz belegt. Beim Massenstart der Frauen wurde Kaitlyn McGregor Neunte, Ramona Härdi landete auf Rang 16.