Kurz zusammengefasst
- Tennis-Zählweise: 15, 30, 40 bleibt ein Rätsel
- Zwei Legenden erklären die Zählweise: Münz- und Feld-Geschichte
- ATP-Spieler wie Tiafoe, Schwartzman, Opelka waren ratlos
Tennis ist nicht wirklich ein kompliziertes Spiel. Zwei (oder vier) Spielerinnen oder Spieler stehen sich gegenüber und müssen den Ball übers Netz spielen. Doch die Zählweise 15, 30, 40 wirft Fragen auf. Fragen, die nicht mal die Profis beantworten können. Als die ATP Tour im Winter 2021 in einem Social-Media-Video Spieler wie Francis Tiafoe (ATP 30), Diego Schwartzman (ATP 185) oder Reilly Opelka (ATP 1188) nach dem Sinn dahinter fragte, kamen von den Profis nichts als ratlose Antworten zurück.
Also, warum wird so gezählt? Seit langer Zeit ranken sich um die Zählweise zwei Legenden.
Die Münz-Geschichte
Als Tennis im 14. Jahrhundert noch mit den Händen gespielt wurde und «Jeu de Paume» (übersetzt Spiel mit der Handinnenfläche) hiess, wurden jeweils Geldbeträge auf Punkte gesetzt. Auf jeden Punkt wurde ein «Gros Tournois» gesetzt. Eine Münze, die 15 Denier, die damalige Währung, wert war. So wurde nicht mit Punkten, sondern mit Geldbeträgen gezählt. Dass dann aus der 45 eine 40 wurde, soll mit der Aussprache zu tun haben. So soll es für den Schiedsrichter schlicht bequemer gewesen sein, «quarante» (40) statt «quarante cinq» (45) zu sagen. 15, 30, 40 war geboren.
Die Feld-Geschichte
Auch diese Variante führt auf das «Jeu de Paume» zurück. Damals wurde das Feld in Linien aufgeteilt, die jeweils einen Abstand von 15 Zoll hatten. Wer einen Punkt erzielen konnte, durfte jeweils eine Linie und 15 Zoll nach vorn rücken. Da die 45-Zoll-Linie aber zu nah am Netz war, wurde sie zur 40-Zoll-Linie. 15, 30, 40 war geboren.
Warum «Love» bei 0?
Wenn ein Spieler oder eine Spielerin noch keine Punkte auf dem Konto hat, wird das nicht als 0, sondern als «Love» ausgerufen. Dieser Ausdruck stammt wohl aus der englischen Sprache und dem Sprichwort «to do something for love», was übersetzt «etwas umsonst tun» heisst.