Mensik widmet seinen Triumph einem Physiotherapeuten
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«Wegen ihm stehe ich hier»:Mensik widmet seinen Triumph einem Physiotherapeuten

Tennis-Überraschung Jakub Mensik
Trauer um Trainer und ein Wunder-Physio in Miami

Jakub Mensik schlägt Novak Djokovic im Final des ATP-1000-Turniers in Miami. Der 19-Jährige spielt sich damit auf einen Schlag auf die grosse Tennisbühne.
Publiziert: 31.03.2025 um 11:40 Uhr
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Aktualisiert: 31.03.2025 um 13:27 Uhr
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Jakub Mensik gewinnt sensationell das ATP-1000-Turnier in Miami.
Foto: IMAGO/Imagn Images

Darum gehts

  • Jakub Mensik gewinnt überraschend gegen Djokovic beim Miami-Turnier
  • Mensik wollte ursprünglich aufgrund einer Knieverletzung das Turnier absagen
  • Mit 19 Jahren ist Mensik der fünftjüngste Sieger eines 1000er-Turniers
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Lino DieterleRedaktor Online Sport

Jakub Mensik (19) – ein Name, den man sich merken muss. Das tschechische Ausnahmetalent zeigt im Final von Miami eine überragende Aufschlagleistung, verhindert Djokovics 100. Sieg auf der ATP-Tour – und feiert seinen ersten Erfolg auf 1000er-Ebene.

Nur vier Spieler waren jünger, als sie einen Triumph auf dieser Stufe feiern konnten. Holger Rune (19, Paris-Bercy 2022), Carlos Alcaraz (18, Miami 2022), Rafael Nadal (18, Monte-Carlo 2005) und Michael Chang (18, Toronto 1990). Zudem schreibt Mensik tschechische Tennisgeschichte: Er ist nach Tomas Berdych im Jahr 2005 der erste Tscheche, der einen Titel der zweithöchsten Klasse erringen kann.

Diese Statistiken sind Mensik wohl herzlich egal, während er Djokovic nach Spielende innig umarmt und vom Serben, dem er in seiner Kindheit zugejubelt hat, lobende Worte erhält. Diese gibt der Tscheche danach dankbar zurück: «Jeder weiss, du bist der Eine. Als ich jung war, habe ich deinetwegen mit Tennis angefangen.»

Dank an Wunder-Physio

Der Sieg über Vorbild Djokovic ist der Höhepunkt von zwei absoluten Mensik-Fabelwochen. Denn vor Turnierbeginn rechnete nicht einmal der Tscheche selbst mit diesem Erfolg. Mensik war kurz davor, seine Teilnahme abzusagen. Eine Knieentzündung bereitete ihm dermassen Schmerzen, dass er eine Stunde vor seiner Auftaktpartie forfait erklären wollte.

«Ich dachte: Wieso spielen, wenn ich kaum gehen kann? Ich wollte den Schiedsrichter bereits informieren, doch er machte zum Glück gerade Mittag.» Nur deshalb habe er sich nochmals einer Behandlung bei einem Physio unterzogen. «Nur seinetwegen stehe ich jetzt hier», bedankt sich Mensik im Platzinterview beim «Wundermacher».

Verstorbener Kindheitscoach prägte Tennis-Liebe

Hätte Mensik weiter zurückgeblickt, wäre vielleicht auch der Name seines ersten Tennistrainers gefallen. An den US Open 2023 erzählten Jakub und sein Vater Michal Mensik, wie Kindheitscoach Ivo Müller Mensiks Liebe zur Sportart geprägt hatte. Müller verstarb jedoch bereits im Jahr 2013 nach einer Krebserkrankung. «Er war der Beste, weil er in Kindern eine gesunde Liebe fürs Tennis wecken konnte und Eltern beibrachte, gute Tennis-Eltern zu sein.»

Mensik war damals erst sieben Jahre alt. Der Traum von der grossen Tenniskarriere brodelte aber bereits. 2023 stellte er klar, was er in seiner noch erreichen will: «Ich will an der Weltspitze stehen, Grand-Slams und 1000er-Turniere gewinnen.»

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